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Mit Wählerbeschimpfungen, wie den “Ratten”-Sager, wird Franz Voves das Steuer für die SPÖ nicht herumreißen können.

27. April 2015 / 14:00 Uhr

Steirischer Wahlkampf: Franz Voves bezeichnet FPÖ-Wähler als “Ratten”

Von der SPÖ ist man ja schon einiges gewohnt, was Wählerbeschimpfung angeht. Wer bei den Blauen sein Kreuzerl macht, steht bei den Roten besonders im Fokus – da wird von Bonzen der Genossen gerne der geflügelte Satz verwendet: „Es sind nicht alles Nazis, die die FPÖ gewählt haben.“ Die Wähler zeigen den Sozialdemokraten trotzdem den Rücken und fliehen zu den Freiheitlichen. Besonders in der Steiermark, wo die FPÖ bei der letzten Nationalratswahl schon Nummer eins war. Was macht also die SPÖ? Sie schimpft weiter auf die Wähler – zuletzt bezeichnete der steirische SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves die FPÖ-Wähler sogar indirekt als „Ratten“.

Hassprediger und Hetzer

Der verheerende Satz fiel beim „Landesparteirat“ am Sonntag in Bruck an der Mur, wo die Roten die Kandidatenliste für die Landtagswahl am 31. Mai beschlossen. Voves, offenbar nervös von den schlechten Umfragewerten die eigene Partei betreffend, erkor als seinen erbittersten Gegner nicht die Volkspartei aus, sondern die FPÖ. Er sagte in Richtung Landes-FPÖ: „Es sind Hassprediger, es sind Lügner, es sind Hetzer, es sind Rattenfänger.“ Wenn Voves also die Blauen als Rattenfänger bezeichnet, wären die FPÖ-Wähler demzufolge Ratten – ein gar nicht geschmackvoller Begriff für steirische Bürger, deren Landeshauptmann Voves ist.

Möglich, dass Franz Voves mit seinem Sager gar nichts Böses im Sinn hatte und die FPÖ ganz im Sinne der Saga der Brüder Grimm, die den Rattenfänger von Hameln erfanden, als „Rattenfänger“ titulierte. Diese Märchenfigur versprach, die Stadt Hameln von allen Mäusen und Ratten zu befreien, was sie dann auch erfolgreich tat. In der Steiermark auszumisten, mit dem Privilegienrittertum aufzuräumen, gegen die sinnlose Zwangsfusionierung von Gemeinden vorzugehen und speziell Graz nicht zu einer Salafisten-Hochburg verkommen zu lassen, dafür wäre ein Rattenfänger a la FPÖ genau die richtige Wahl.

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