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Die europäische Flüchtlingspolitik sei ein “grenzenloser Leichtsinn” sagt der Chefredakteur der Schweizer Weltwoche, Roger Köppel.

12. Juni 2015 / 10:11 Uhr

Roger Köppel: Europa ist offen wie ein Scheunentor

„Was sich hier abspielt, ist ein großräumig angelegter Missbrauch unseres Asylrechts durch illegale Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist ein behördlich geduldeter Rechtsbruch in großem Stil.“ Das sagt Roger Köppel, 50, Verleger und Chefredakteur der Schweizer Weltwoche, der zuvor auch Chefredakteur der Welt war, in einem lesenswerten Beitrag in der Tageszeitung Die Presse. Im Grunde sei es allen klar, aber niemand traue sich, es zu sagen. Köppel schlägt mit seiner Aussage nicht nur in die gleiche Kerbe wie die Freitheitlichen, sondern vertritt auch haargenau die Meinung des Unzensuriert-Kolumnisten Harald W. Kotschy, der zuletzt feststellte, dass illegale Einwanderer keine Flüchtlinge seien.

Flucht aus allgemeinem Elend

Roger Köppel nimmt sich kein Blatt vor den Mund, sagt, dass die europäische Südgrenze offen sei wie ein Scheunentor und dass sich niemand verantwortlich fühle für den verfassungsmäßg verankerten Schutz der europäischen Außengrenzen. Die Italiener würden wissen, dass die illegalen Migranten lieber in den reichen Norden ziehen würden und steckten sie in Züge, ohne sie zu registrieren. Und Köppel schreibt, was den Menschen ohnehin tagtäglich vor Augen geführt wird: „Die Fernsehnachrichten sprechen von Kriegsflüchtlingen aus Syrien und schwangeren Frauen, aber die Bilder zeigen meistens junge gesunde Schwarzafrikaner auf der Reise in den Norden. Vielleicht sind vereinzelt tatsächlich echte Flüchtlinge nach Genfer Konvention dabei. Der Umstand allerdings, dass die illegalen Mittelmeer-Migranten Tausende von Franken zahlen und beschwerlich lange Wege auf sich nehmen, lässt ahnen, dass es hier kaum mehr um die Rettung vor unmittelbarer Verfolgung, sondern um die Flucht aus allgemeinem Elend geht.“

Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen

Es bringe nichts, über weltfremde Ideale zu schwadronieren. Wer die bedingungslose Aufnahme aller „Verdammten dieser Erde“ (Heribert Prantl) fordert, solle zuerst bei sich selbst anfangen und Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen. Vielmehr ginge es darum, den wirklich Verfolgten Schutz zu bieten. Allerdings: Die Verantwortung liege nicht automatisch immer bei Europa. Im Gegenteil. Gerade die arabischen Golfstaaten und die steinreichen Saudis würden viel zu wenig unternehmen, um ihren muslimischen Glaubensbrüdern aus Syrien zu helfen. Man müsse sich von der neokolonialistischen Vorstellung verabschieden, dass der Westen für alle Probleme dieser Welt zuständig sei. Es brauche manchmal auch die Kraft, die anderen sich selbst zu überlassen, damit sie ihre Probleme selbst lösen.

Mittelmeer gegen illegale Zuwanderung abriegeln

Wenn der Schutz der Verfolgten vor Ort sichergestellt sei, wären die echten Asylwerber versorgt. Es bliebe den westlichen Ländern freigestellt, Kontingente für besonders Schutzbedürftige zu schaffen, die man zu sich nehmen will. Man solle hier allerdings darauf achten, dass die Hierhergeholten nach Beendigung der Krise wieder nach Hause zurückgehen. Das entlaste zum einen die Sozialkassen und verhindere zum anderen einen Brain Drain in den ohnehin betroffenen Gebieten. Der linksliberale britische Migrationsforscher Paul Collier bezeichnet das asylpolitische „Ausbluten“ armer Länder durch den Westen als moralischen Skandal. Und Köppel appelliert: „Europa muss seine Grenzen endlich schützen. Indem wir das Mittelmeer gegen die illegale Zuwanderung abriegeln, retten wir Leben.“

Mehr über das Asylchaos sehen Sie im aktuellen FPÖ-TV-Magazin:

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