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Die Bekleidungs-Privatisierung kam dem Bund teuer.

24. Juni 2015 / 17:45 Uhr

Bundeswehr: Privatisierung endet in Fiasko

2002 wollte Deutschland mit einem Vorzeigeprojekt seine Bundeswehr-Verwaltung verschlanken und gründete mit privaten Partnern die Bekleidungsfirma LHBw, die Kosten sparen sollte, indem sie die Truppe mit Ausrüstung versorgte. Jetzt berichtet der Spiegel von einem Privatisierungsprojekt, das ein Musterbeispiel für staatliche Fehlkalkulation werden sollte.

Für 91,86 Millionen zurück zum Bund

Denn nun droht der LHBw die Insolvenz. Der Bund muss voraussichtlich 91,86 Millionen Euro dafür aufwenden, um die Firma möglichst schnell zurückzukaufen. Dies sei der einzige Weg, die Versorgung der Soldaten mit Uniformen sicherzustellen – außerdem sei eine Insolvenz noch teurer, diese beliefe sich auf rund 100 Millionen Euro.

Die LHBw hatte Firmen zugekauft, mit denen sie mehr Gewinn machen sollte, die jedoch bereits beim Kauf verlustbehaftet waren. Die "privaten Partner" hingegen erhalten noch Prämien für den Verkauf ihrer desaströsen Tochtergesellschaften (5,75 Millionen), da dem Bund die "für eine erfolgreiche Veräußerung erforderlichen Marktkenntnisse fehlen".

"Mangelnde Kompetenz"

Ursache des Scheiterns sei "mangelnde Kompetenz auf Seiten des Bundes" gewesen, dem Verteidigungsministerium mangele es an Betriebswirten für solcherlei Firmen.

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