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An der Uni Wien werden türkische Mitarbeiter gesucht.

23. Juli 2015 / 12:00 Uhr

Stellenausschreibung: Kümmert sich ÖH nur um türkische Studenten?

Nicht nur skurrile Veranstaltungen, wie das Basteln von Sexspielzeug oder queer-feministische Kaffeehausbesuche, werden mit dem Geld von ordentlichen Studenten bezahlt, auch diverse Vorträge zur Weltoffenheit der Universität werden gefördert. Nun machte ein Schreiben der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) im Netz die Runde, in dem eine freie Stelle als „Sachbearbeiter_in im Referat für ausländische Studierende“ angeboten wird.

Türkisch als Primärqualifikation

Was auf den ersten Blick noch wie ein gängiges Stelleninserat wirkt, wirft jedoch bald Fragen auf. Zwar ist die Überschrift in gewohnter Gendermanier gehalten, was viele Leser nicht mehr sonderlich verblüfft, gesucht wird aber im Text darunter nicht etwa ein Student oder eine Studentin, die der englischen, französischen, spanischen oder italienischen Sprache sehr gut mächtig ist – sondern ausgerechnet eine Person mit türkischem Hintergrund.

Nun würde man annehmen, dass es sich bei einer Universität wie Wien um ein internationales Spielfeld handelt, in dem auch internationale Sprachen gefordert werden und sich durchwegs Kandidaten aus dem weltweiten Raum bewerben –  und darum etwa die englische oder französische Sprache im Vordergrund stehen würde. Ein anderes Augenmerk scheint man aber in der ÖH auf „ausländische Studierende“ zu legen und darum wird explizit nach einem Mitarbeiter mit türkischer Muttersprache gesucht, um dieses Klientel restlos zufriedenstellen zu können, ohne die deutsche Sprache überstrapazieren zu müssen.

Doch allein mit dem Beherrschen der türkischen Sprache als primäre Qualifikation sollte es nicht getan sein, für den mager bezahlten Job wird auch noch hochschulpolitisches Interesse im linken Spektrum gefordert: „Das Referat für ausländische Studierende tritt für die Förderung einer offenen und vielfältigen Gesellschaft, sowie die Gleichstellung aller Studierenden, unabhängig von ihrer Staatszugehörigkeit ein. Insbesondere fordern wir die Rücknahme von diskriminierenden Maßnahmen gegenüber ausländischen Studierenden, den freien Zugang zum Arbeitsmarkt und die Möglichkeit auch nach Beendigung des Studiums in Österreich bleiben zu können. Die ÖH Bundesvertretung setzt sich außerdem gegen jede Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Mit diesen Grundsätzen solltest du dich identifizieren können“, heißt es vielsagend in der Stellenbeschreibung.

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