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Die US-Wirtschaft steckt in einer strukturpolitischen Krise.

31. Juli 2015 / 14:34 Uhr

Ökonom Hellmeyer: USA ist wirtschaftspolitisch angeschlagen

Eine prägnante Einschätzung der derzeitigen Wirtschaftslage der USA liefert der Chef-Ökonom der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind wirtschaftspolitisch angeschlagen. Diese Analyse trifft Hellmeyer in einem Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. So befiänden sich laut Hellmeyer die USA bereits wieder auf einem veritablen Crash-Kurs und der Binnenkonsum finde auf der Grundlage von Pump statt. Dies sollte die Europäer stutzig machen und motivieren, sich von den USA ökonomisch zu emanzipieren.

Vor allem die Kreditfinanzierung des US-Konsums macht dem deutschen Ökonomen Sorge:

In den USA hat es seit 2008 keine Reformen gegeben. Man wiederholt gerade das Wirtschaftsmodell, das zur Krise 2008/2009 geführt hat. Die USA haben eine konsumgetriebene Ökonomie. Circa 70% der Wirtschaftsleistung stehen damit im Zusammenhang. Seit der Lehman-Pleite sind die mittleren US-Einkommen nominal um circa 3,5% gestiegen. Die Konsumverschuldung legte dagegen nominal um 25% zu. Mittlerweile werden die Kredite im Automobilsektor so vergeben wie am Immobilienmarkt vor 2008.

Hellmeyer warnt die Europäer von TTIP-Abkommen

Ins wirtschaftspolitische Gesamtbild passt für Hellmeyer in diesem Zusammenhang auch das TTIP-Abkommen. Der Bremer Chef-Ökonom sieht in diesem Abkommen die Verwirklichung des Prinzips der Gleichschaltung der Weltwirtschaft mit den politischen und ökonomischen Interessen Washingtons.  Dieser Gleichschaltung dienten eben „irreversible Verträge“ wie TTIP:

Das TTIP-Abkommen ist der nächste irreversible Vertrag, der eine nachhaltig bindende Wirkung und mittel- langfristig nach meinem Dafürhalten eine Unterordnung ohne Mitspracherecht in Washington zementiert. Unsere deutsche und europäische Außenpolitik sollte wissen, dass es die US-Doktrin gibt, dass die USA sich nur an Verträge halten, die zu ihren Gunsten ausfallen (Bush-Doktrin).

Solche Thesen sind Wasser auf die Mühlen des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin. Der russische Staatschef verfolgt seit der Sanktionspolitik der USA und der EU gegen sein Land konsequent die Strategie einer eigenständigen Wirtschaftspolitik. 

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