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Ein Video von einer Abschiebung soll Balkan-Flüchtlinge von Deutschland fernhalten.

9. August 2015 / 12:30 Uhr

Warnvideo für Wirtschaftsflüchtlinge am Balkan: “Ruinieren Sie nicht sich und Ihre Familie!”

So schnell kann es gehen! Im Februar dieses Jahres ging das deutsche Bundesamt für Migration in Deutschland noch von 300.000 Asylanträgen aus, inzwischen wurde die Zahl auf 600.000 revidiert. Ähnlich wie Österreich, wo die Zahl der Asylanträge übrigens von 50.000 Anfang des Jahres auf 80.000 im August hinaufgesetzt wurde, wird auch die Bundesrepublik von Migranten überrannt. Hauptsächlich von Wirtschaftsflüchtlingen. Und deshalb hat das Bundesinnenministerium nun ein Video produziert, das zumindest die Balkan-Flüchtlinge abschrecken soll.

"Ruinieren Sie nicht Ihre Familie!"

Die Warnung des Bundesinnenministeriums an Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Westbalkan klingt drastisch: "Ruinieren Sie nicht sich und Ihre Familie finanziell und wirtschaftlich für Ihre Schleusung nach Deutschland!", warnt der Sprecher in einem vierminütigen Video, das sich an Menschen aus dem Westbalkan richtet. Stattdessen sollten die Menschen helfen, ihr Heimatland wirtschaftlich aufzubauen. In diesem Kurzfilm ist zu sehen, wie abgelehnte Asylwerber in einen Bus der Berliner Landespolizei steigen, der Film schildert das Abschiebungsverfahren und "begleitet" die Menschen bis zu ihrer Rückkehr in ihr Heimatland vom Hamburger Flughafen aus.

Eindringlich und mehrfach wird davor gewarnt, Schleppern Geld zu zahlen, um nach Deutschland zu kommen: "Wer diesen Kriminellen glaubt, tauscht sein Vermögen nur gegen Lügen und Illusionen ein, die mit der Wahrheit nichts zu tun haben", heißt es im Video, das die Bundespolizei produziert hat. Denn: In Deutschland Arbeit zu suchen, das sei kein Asylgrund. Die Chance für Menschen aus dem Westbalkan, Asyl zu erhalten, sei sehr gering.

40 Prozent der Migranten vom Balkan

Gewarnt wird auch davor, dass die Rechnung der Abschiebungskosten – es handelt sich pro Fall um viele tausend Euro – die Abgeschobenen bezahlen müssten und das Geld auch noch nach vielen Jahren eingefordert werde. Das Video soll in den Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien in der jeweiligen Landessprache gezeigt werden. Über welche Kanäle das Video verbreitet werden soll – ob im Fernsehen oder etwa nur im Internet –, ist noch offen. Aus den Balkanländern kommen derzeit mehr als 40 Prozent der Migranten. Nur 0,1 bis 0,2 Prozent von ihnen werden als Flüchtlinge anerkannt.

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