Völlig unbeachtet von der Weltöffentlichkeit spielen sich gerade dramatische Szenen im Jemen ab. Dort wird das Land von dem US-Verbündeten Saudi Arabien massiv militärisch bedroht, sogar von einer Invasion ist die Rede. Nun steht Europa eine neuerliche Flüchtlingswelle von zehntausenden Muslimen aus dem Land bevor.
Neuer IS-Rückzugsort dank US-Verbündeten
Im Jemen übernahmen dieses Jahr die schiitischen Huthi-Rebellen die Kontrolle über weite Teile des Landes und vertrieben den sunnitischen Ex-Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi nach Saudi-Arabien. Von dort aus bekämpft dieser nun Mithilfe des saudischen Militärs und mit Unterstützung der USA massiv die Rebellen im Land, was durch den Einsatz von verbotenen Streubomben und ähnlichem hohe zivile Opferzahlen zur Folge hat. Der arabischen Koalition ist es ein Dorn im Auge, dass die schiitischen Rebellen die Kontrolle über das Land übernommen haben. Man fürchtet den wachsenden Einfluss des Irans in der Region. Durch den von Saudi-Arabien forcierten Bürgerkrieg hat nun jedoch auch der Islamische Staat im Jemen Fuß gefasst und operiert von dort aus in Richtung Nordafrika. Jemens Außenminister Riad Yasin sprach angesichts der Lage in seinem Land von einer Invasion, da bereits Bodentruppen aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten in dem Land operieren sollen.
Für Europa bedeutet die neuerliche Destabilisierung eines muslimischen Landes im Nahen Osten zehntausende weitere Flüchtlinge. Eine Hungersnot in dem Land, von der 13 Millionen Menschen betroffen sein sollen, verschärft die Lage zusehends.
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