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Bonelli, Frigo, Laun (von links) waren einig, dass bei einer Abtreibung ein Mensch getötet wird.

23. Feber 2011 / 12:07 Uhr

Abtreibungs-Diskussion: Zellhaufen oder Mensch?

Kurt Tucholsky hat gesagt: „Denn nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!“ Und auch: „Ob man die Wahrheit sagt oder nicht, sie besteht!“ Mit dieser Wortmeldung eröffnete der Salzburger Weihbischof Andreas Laun seinen Beitrag bei der Podiumsdiskussion “Lebenswert” des Freiheitlichen Parlamentsklubs und brachte das Thema sogleich auf den Punkt, denn laut Weihbischof Laun geht es in der großen Debatte um die Abtreibung immer um die Aussage, der Embryo sei noch kein Mensch. Laun hegt aber einen dringenden Verdacht: Eigentlich glaubt das gar niemand, im Grunde ihres Herzens wissen alle, der Mensch existiert von der Empfängnis an, Abtreibung ist daher die absichtliche Tötung eines Menschen und somit objektiv ein Mord.

Wie dramatisch die Folgen einer derartigen Handlung, einer Abtreibung für Frauen sein können, legte daraufhin die Psychotherapeutin Angelika Pokropp-Hippen dar und zitierte ein finnische Studie aus dem Jahre 1997, die eine dreifach erhöhte Selbstmordrate von Frauen nach einer erfolgten Abtreibung aufzeigte. Denn jede Abtreibung sei ein Trauma, so lautete die erschreckende Aussage der Ärztin, die in ihrem Redebeitrag auf die oftmals verschwiegene Krankheit des Post Abortion Syndrom hinwies, an welcher laut einschlägiger Studie ca. 80 Prozent der abtreibenden Frauen erkranken.

Univ.-Prof. Dr. Johannes Bonelli, Direktor des Institutes für medizinische Anthropologie und Biomedizin in Wien, machte in der Podiumsdiskussion klar, dass bei Ungeborenen im Mutterleib zu jenem Zeitpunkt, zu dem vor dem Hintergrund der umstrittenen Fristenlösung noch Abtreibungen durchgeführt werden, nicht die Entwicklung zum Mensch, sondern bereits die Entwicklung als Mensch stattfinde. Ebenso argumentierte der FPÖ-Landtagsabgeordnete Univ.-Prof. Dr. Peter Frigo, Professor für Frauenheilkunde an der Universität Wien, und stellte dem Publikum dar, wie Abtreibungen durchgeführt werden. Er hielt jedoch fest, dass er selbst keine Abtreibungen durchführe und rief den unsäglichen Versuch der europäischen Linken ins Gedächtnis, im Europarat eine Resolution – den so genannten McCafferty Bericht – zu verabschieden, die alle medizinischen Einrichtung zur Durchführung von Abtreibungen verpflichtet.

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