Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Foto: Bild:

25. April 2011 / 09:34 Uhr

Darabos-Propaganda an Soldaten und Mädchen

Verteidigungsminister Norbert Darabos lebt mehr in der Zukunft, denn die Gegenwart gefällt ihm bekanntlich gar nicht. Das System der allgemeinen Wehrpflicht ist ihm ein Dorn im Auge. Um seine klar der Verfassungslage widersprechende Meinung unter die Leute zu bringen, schreckt Darabos auch nicht davor zurück, die ebenfalls auf die Verfassung vereidigten Soldaten schonungslos damit zu konfrontieren, dass er nun „Neue Wege“ zu gehen gedenkt.

Darabos-Plakat

Darabos-Plakat

Am TÜPl Seetaler Alpen will Darabos die Soldaten von seinen
"Neuen Wegen" überzeugen, die das Aus für die Wehrpflicht bedeuten.
Foto: Unzensuriert.at

Dieses Foto wurde am Truppenübungsplatz Seetaler Alpen in der Steiermark geschossen, einem der wesentlichen Orte für die Gebirgsausbildung beim Bundesheer. Unzählige Rekruten verbringen während ihres Grundwehrdienstes dort einige Wochen für Übungen, gemeinsam mit Kadersoldaten, Unteroffizieren und Offizieren. Ihnen allen teilt Darabos mitten im Truppenübungsplatz auf einem Plakat mit, dass jetzt ein „Nachdenken über zeitgemäße Strukturen und Strategien“ nötig ist, „um ‚Schutz und Hilfe‘ weiterhin in gewohnter Qualität leisten können.“

[adsense:468×60:9459532571]

Mag sein, dass Darabos mit dieser Argumentation bei jenen durchkommt, die in der Sozialistischen oder Grünen Jugend sozialisiert wurden. Die würden allerdings das Heer am liebsten gleich abschaffen und bekommen das Plakat auf den Seetaler Alpen gewiss nicht zu Gesicht, weil sie wie der Verteidigungsminister Zivildienst leisten. Dass der Minister ernsthaft glaubt, erfahrene Soldaten mit diesem Unfug beeindrucken zu können, ist bemerkenswert: Menschen also, die wissen, das ein Ende der allgemeinen Wehrpflicht die Neutralität und Souveränität Österreichs aufs Spiel setzt und sich – wie jetzt in Deutschland – wohl auch nicht genügend Freiwillige finden würden.

Mehr Frauen statt Wehrpflichtiger

Zumindest letzterem Problem wirkt Darabos aktiv entgegen. Vor wenigen Wochen flatterte bei vielen jungen Frauen eine Einladung zum „Girl’s Day“ des Heeres am 28. April in den Postkasten. Darabos will den Trend fortsetzen, dass sich jedes Jahr mehr Frauen zum Bundesheer melden, und wirbt mit überdurchschnittlichem Einstiegsgehalt sowie kostenloser Unterkunft und Verpflegung. Die Überschrift des Einladungsschreibens lautet: „Die Zukunft kann kommen“. Sie kommt sogar sicher, aber hoffentlich nicht so, wie sie Minister Darabos sich vorstellt.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

27.

Mrz

17:39 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Wenn Sie dieses Youtube-Video sehen möchten, müssen Sie die externen YouTube-cookies akzeptieren.

YouTube Datenschutzerklärung

Share via
Copy link