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3. Juni 2011 / 13:51 Uhr

Buchtipp: Die Versöhnungsfalle

Der bekannte Autor und Jurist Dr. Heinz Nawratil beleuchtet in seinem neuesten Buch "Die Versöhnungsfalle: Deutsche Beflissenheit und polnisches Selbstbewusstsein" die wahren Hintergründe der Vertreibung. Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten fand zwar zumeist im Zuge des Zweiten Weltkrieges statt, war aber weit mehr als eine kollektive Bestrafung der wahren und angenommenen NS-Verbrecher. Die planmäßige Vertreibung aller Einwohner deutscher Muttersprache war somit kein "Unfall" in der Geschichte der Polen, sondern eine von langer Hand geplante ethnische Säuberung auf dem heutigen polnischen Staatsgebiet.

Wie aber kam es zu den schrecklichen Verbrechen in den ehemaligen deutschen Ostgebieten? Historisch unbestritten ist, dass Deutsche und Polen über Jahrhunderte hinweg in friedlicher Koexistenz lebten. Auch die Leistungen der Polen für das christliche Abendland dürfen nicht vergessen werden. Während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahre 1683 griff das Entsatzheer in einer Stärke von etwa 80.000 Mann unter der Führung des polnischen Königs Jan Sobieski die türkischen Verbände an und fügte den türkischen Eroberern eine vernichtende Niederlage zu. Nun, nach einer langen Phase des Niederganges, erhob sich Polen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges aus seiner politischen Lethargie und zeigte dem am Boden liegenden Deutschland – wie auch den Deutschen, welche durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages nun polnische Staatsbürger waren – seine Krallen. Und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann eine Vertreibung, wie Sie in der Geschichte einzigartig sein sollte.

Die Worte des Exildiplomaten Jan Karski ("Wir haben vor, im Augenblick des deutschen Zusammenbruchs einen kurzen, sehr schrecklichen Terror gegen die deutsche Bevölkerung zu organisieren…") sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Auch heute noch wird in Polen eine klare „Deutsche = Täter und Polen = Opfer“-These vertreten. Die immer wieder aufkommenden Angriffe auf die Präsidentin des Bundes für Vertriebene, Erika Steinbach, sind hierfür Beweis. Der polnische Deutschlandbeauftragte Wladyslaw Bartoczewski etwa bezeichnete Erika Steinbach als "blonde Bestie", den Beirat der Vertriebenenstiftung als "Unanständigkeit" und die Unterstützer als "Narren". Bei solchen chauvinistischen Ansichten ist eine Aussöhnung, welche im Interesse beider Staaten liegen sollte, schwer. Wie aber reagiert das offizielle Deutschland auf die reaktionären Ansichten der polnischen Regierung? Gefangen in einer Mischung aus Schuldkomplex und Versöhnungsfalle bemühen sich die Politiker aller Parteien um das Wohlwollen der polnischen Regierung – und dies zum Preis der historischen Wahrheit.

Der Autor: Heinz Nawratil, bekannt durch seine juristischen Fachbücher mit einer Auflage, die mittlerweile Millionenhöhe erreicht hat, wurde 1937 in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren und ist dem historisch interessierten Publikum durch seine richtungsweisenden Werke zur Thematik der Vertreibung bekannt.

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