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11. Juni 2011 / 11:45 Uhr

Buchtipp: Die vierte Moschee

Im Deutschland des Jahres 2011 gibt es eine Unzahl von Moscheen mit Querverbindungen ins terroristische Umfeld. Wo aber sind die Anfänge dieser Entwicklung zu finden? In den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Integration Westdeutschlands in die NATO suchten der amerikanische Geheimdienst CIA und der deutsche Geheimdienst BND einen verlässlichen Bündnispartner gegen den immer aggressiver auftretenden Kommunismus. "Der Feind meiner Feinde ist mein Freund" war das Gebot der Geheimdienste – man wollte mit Hilfe der radikalen Muslimbruderschaft und anderer radikaler Vereinigungen den Kommunismus bekämpfen.

Ian Johnson, Träger des renommierten Pulitzer-Preises legt in seinem Buch "Die vierte Moschee: Nazis, CIA und der islamische Fundamentalismus " dar, wie der politische Islam bewusst durch diverse Geheimdienste in die westliche Wertegemeinschaft eingeschleust wurde und so erst seinen politischen Aufstieg in Europa tätigen konnte. Johnson gilt als Experte für Fragen der Vorgeschichte und Hintergründe des Terrorismus vom 9.11.2001. 

Die CIA und der BND, so arbeitet Johnson heraus, gingen ein unheilvolles Bündnis mit dem damaligen Anführer der Muslimbrüder, Said Ramadan, ein. Eine Allianz, welche sich spätestens seit den Anschlägen auf das World Trade Center am 9.11.2001 als Gefahr für die westlichen Demokratien heraus kristallisierte.

Bereits seit den 50er Jahren förderten die westlichen Geheimdienste muslimische Vereinigungen, welche die Lehren Mohammeds nicht als Privatsache verstanden, sondern durchaus einen politischen, meist radikalen Islam predigten! Ihr Wert für die westliche Mächte war, dass es sich um besonders erbitterte Gegner des Kommunismus handelte. Der vor wenigen Wochen erschossene Anführer von Al-Qaida, Osama bin Laden, erhielt seine Ausbildung im Partisanenkampf gegen die Rote Armee in Afghanistan von US-amerikanischen "Militärberatern" und Geheimdienstleuten. Auch die Bewaffnung der Mudschahedin in Afghanistan wurde durch amerikanisches Know-How gewährleistet. Hier sei stellvertretend nur die berühmte und höchst effiziente Stinger-Boden-Luft-Rakete genannt.

Bemerkenswert ist auch die von Ian Johnson akribisch aufgeführte "Spenderliste". Hier scheinen in erster Linie Staaten auf, in denen die islamische Religion zugleich Gesetz ist, etwa Saudi Arabien, Lybien und andere Golfstaaten. Auch die Rolle einer der wichtigsten Moscheen weltweit, der Freimann-Moschee in München, wird in dem Buch des amerikanischen Reporters beleuchtet. Diese kleine Moschee in der bayerischen Hauptstadt konnte sich durch finanzielle "Zuwendungen" seitens diverser Geheimdienste zu einem politischen Machtfaktor innerhalb Europas entwickeln und so zu einem Brückenkopf für den radikalislamischen Fundamentalismus werden. „Die Moschee war nie wirklich ein Gebetshaus, sondern vielmehr ein Zentrum für politische – und sogar gewaltsame Aktivitäten“, schreibt Johnson. So ist es kaum verwunderlich, dass Personen aus dem sozialen und politischen Umfeld der Moschee später auch Verbindungen zu islamischen Terroristen knüpften und direkt oder indirekt den Terrorismus unterstützen.

Wie aber nur allzu oft in der Geschichte, fraß die Revolution ihre Kinder: Der radikale Islam – zuerst unterstützt von westlichen Geheimdiensten, um die Sowjetunion zu stürzen bzw. ins politische Abseits zu stellen – wandte sich gegen die Hand, die ihn fütterte. 

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