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12. August 2011 / 06:26 Uhr

Falter: SPÖ reagiert endlich auf Stalin-Schandmal

BildOffensichtlich hat die jahrzehntelange Kritik am Stalin-Schandmal in Wien-Meidling nun doch gefruchtet. Wie die Linkspostille Falter in ihrer aktuellen Ausgabe 32/11 auf Seite 19 unter dem Titel „Gedenktafel: Meidlings Stalin-Stätte wird zusatzkommentiert“ berichtet, wird es in absehbarer Zeit eine Zusatztafel zur Stalin-Tafel geben. Damit verabschiedet sich die Wiener SPÖ offensichtlich von ihrer jahrzehntelangen Tradition, auf dem linken Auge ausschließlich blind zu sein.

 

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Die Stalin-Gedenktafel in Wien-Meidling.
Foto:GuentherZ / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Der zuständige SPÖ-Kulturstadtrat Andreas Maliath Pokorny reagiert laut Falter auf eine „jahrelange Forderung der Wiener FPÖ und ÖVP“. Dass einzig und allein die Wiener und insbesondere Meidlinger FPÖ seit Jahrzehnten gegen diese linke Diktatorenverehrung schon immer konsequent und kompromisslos vorgegangen ist, wird vom Falter offensichtlich verschwiegen. Dafür nennt man die „bürgerliche“ Restgröße ÖVP, die den Antimarxismus aber immer nur kurz vor Wahlen entdeckt, um die verbliebenen konservativen Reste im Wählerklientel zu beruhigen.

Zusatztafel zu Entstehungsgeschichte und Opfern Stalins

Wie der Falter weiter berichtet, soll die Zusatztafel einerseits die Entstehungsgeschichte erläutern und andererseits auch die Millionen Deportierter und Ermordeter in der Stalin-Ära ansprechen. Historische Feinspitze sind schon gespannt, wie die SPÖ-dominierte Wiener Kulturverwaltung mit dem Thema Stalinismus insgesamt umgeht und wie deutlich die jahrzehntelange stalinistische Terrorherrschaft herausgearbeitet wird. Nicht wenige gehen davon aus, dass es wohl bei einer verschnörkelten Andeutung bleiben wird. Zu tief sitzt bei manchen ideologischen Nachfahren im linken Flügel der Wiener SPÖ immer noch das Andenken an die marxistische „Waffenbrüderschaft“. Dass dies unter dem Deckmäntelchen des Antifaschismus betrieben wird, wundert dabei nicht.

Wann folgt Gedenkstätte für die österreichischen Stalinopfer?

Wenn die Wiener SPÖ die Beschäftigung mit dem Stalinismus 66 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 58 Jahre nach dem Tod des Sowjetdiktators wirklich ernsthaft fortsetzen will, dann wäre im Gedenkjahr 2013 die beste Gelegenheit dazu. Zu diesem Zeitpunkt könnte man nämlich eine schon viele Jahrzehnte klaffende Lücke im Denkmalreigen der Wiener Stadt schließen und ein eigenes Denkmal für die Opfer des Stalinismus, die durch die sowjetischen Besatzungstruppen in der österreichischen Bevölkerung 1945 und den Folgejahren verursacht worden sind, errichten. Damit wäre man dann wirklich auf Augenhöhe mit der Zeitgeschichte und hätte auf alle Facetten des 20. Jahrhunderts klare Sicht.

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