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31. August 2011 / 09:51 Uhr

Ryanair-Boss O´Leary: “Wohlfahrtsstaat nicht mehr finanzierbar”

Für den Fall, dass die irische Regierung die Einkommenssteuersätze anhebt, kündigt der Besitzer der Billigfluglinie Ryanair, Michael O'Leary,  in einem Interview mit dem Irish Independent an, das Land zu verlassen. Er sei nicht bereit, 60 oder bis zu 80 Prozent seines Einkommens an den Staat abzuliefern, und übte harte Kritik an der Wirtschafts- und Sozialpolitik des Landes. Stattdessen tritt O'Leary für eine Vereinfachung des Steuersystems ein. Anstatt Steuern zu erhöhen, sollten Ressourcen effizienter genutzt und die Leistungen des Sozialstaates gekürzt werden. Irland sollte das Defizit von 18 Milliarden Euro über 3 bis 4 Jahre beseitigen und damit ausländische Investoren wieder anlocken.

Keine Unterstützung für Lesbenvereine und Sozialschmarotzer

 

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Michael O´Leary: "Wenn die Einkommenssteuer
erhöht wird, wandere ich aus."
Foto: Janwikifoto / wikimedia

Kein Verständnis habe er, dass etwa Lesben-Vereine staatliche Unterstützung erhalten. Auch Brustvergrößerungen auf Krankenkassenkosten seien nicht mehr finanzierbar. Insgesamt könnten die Leistungen  des Wohlfahrtsstaates so nicht weiter geführt werden, und es könne nicht sein, dass ein kleiner Teil der Erwerbstätigen andere Leute unterstützen muss, die es sich in der sozialen Hängematte bequem machen und nicht arbeiten wollen.

Staatsbetriebe privatisieren

Zur Präzisierung, wo er Einsparpotential sieht, führte der als Marketing-Genie begannte Fluglinien-Gründer mehrere Beispiele an. Gewinn resultiere aus Erhöhung der Effizienz und Reduzierung der Kosten. Das Gesundheitssystem gehört seiner Meinung nach privatisiert und das Spitalsmanagement verbessert. Es gäbe landesweit Spitaler, die ihre Operationssäle derzeit nur montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr nutzen. Stattdessen  sollte an allen sieben Tagen der Woche von 6 bis 22 Uhr operiert werden.

Generell gehörten Betriebe dem Einfluss von Staat und Gewerkschaften entzogen. Im Vergleich zu seiner Fluglinie, die Gewinne verbucht, würde die staatlich kontrollierte und unter Einfluss der Gewerkschaft stehende Aer Lingus Verluste einfliegen. "Aber das darf man in diesem Land nicht sagen, da wir 20 Jahre Sozialpartnerschaft hatten. Aber das hat zur Zerstörung der Wirtschaft beigetragen", endet O´Leary.

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