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5. September 2011 / 11:05 Uhr

Grüne feiern mit Kommunisten das Volksstimmefest

Gegenüber der Öffentlichkeit sind sie einander aus ideologietheoretischen Grundsatzfragen zwar oft spinnefeind, wenn es ums marxistische Feiern geht, dann kommen sie zusammen, wie beim Volksstimmefest, das am 3. und 4. September auf der Jesuitenwiese im Wiener Prater stattfand. Neben jenen Organisationen, die sich offiziell dem Kommunismus verschrieben haben, zeigten auch die Grünen einmal mehr ihre Zugehörigkeit zum linksextremen Spektrum und entsandten ihre Klubobmann David Ellensohn.

Bei Diskussionen wird von der KPÖ und ihren Vorfeldorganisationen jedes Bekenntnis, das in Österreich zur deutschen Sprach- und Kulturgemeinschaft abgegeben wird, mit Faschismus und Rassismus gleichgesetzt. Das hält die österreichischen Kommunisten aber nicht davon ab, die bundesdeutschen Brüder anzuhimmeln, wenn es um strammen Kommunismus geht. So waren die deutschen Kommunisten gleich mit zwei Gruppierungen in Form eines Infostandes am diesjährigen Volksstimmefest vertreten: mit der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und der SED-Nachfolgeorganisation Die LINKE.

Irakische Kommunisten, Kubaner und die Nicaraguabrigade

Dass der durch die KPÖ propagierte Internationalismus seit dem Jahre 1989 zunehmend schwer fällt, zeigt die recht schmal ausgefallene Vertretung von Organisationen aus der ganzen Welt. So fiel die internationale Komponente mit den Irakischen Kommunisten, den Kubanern, einem „Thaistand“, einem bulgarischen Gasthaus mit dem klingenden Namen Threkija und der Nicaragua-Brigade recht schmal aus. Außer Cuba Libre und Einsatzplänen für einen „sozialistischen Entwicklungshilfeeinsatz“ gab es da auch 2011 keine wirklichen Überraschungen.

Wiener Grüne prominent vertreten

Neben dem Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) und dem Kommunistischen Studentenverband (KSV) haben auch weltanschauliche Schwesterorganisationen 2011 einen festen Platz beim Volksstimmefest. So gab es neben einem Stand der Sozialistischen Linkspartei (SLP) auch einen Auftritt der Wiener Grünen. Sie waren überaus prominent vertreten, diskutierte doch der Klubobmann der Wiener Grünen, David Ellensohn, mit Didi Zach, dem Landessprecher der KPÖ-Wien zum Thema: „Ein Jahr Rot-Grün“. Hier wurde von Grüner Seite den Genossen von links außen brav Auskunft gegeben.

Programm 2011: Real nicht mehr existierender Retrosozialismus

Zu bieten hatte das Volksstimmefest 2011 einen real nicht mehr existierenden Retrosozialismus. So wurde etwa Veranstaltungen zu den Themen „Europäisierung des Balkans – Balkanisierung Europas“, „Linkes Wort am Volksstimmefest 2011“ oder „Lieder von gestern und vorgestern“ abgehalten. Das Publikumsinteresse hatte im Übrigen auch eine ganz klare Ausrichtung, so waren die ideologiefreien Ess- und Trinkstände bei den heißen Festtagstemperaturen den ganzen Tag über gut besucht, während die Informations- und Diskussionsveranstaltungen nur auf mäßiges Interesse stießen.

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