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8. September 2011 / 10:00 Uhr

Auch Schule ist ein Teil unserer Kultur

Eva-Maria BlechingerWenn man die dauernden Änderungsvorschläge und Reformversuche im Bereich der Schule mitverfolgt, gewinnt man den Eindruck, dass da jemand – koste es was es wolle – alles, was lange Jahre erfolgreich Bestand hatte, ändern will. Die Absicht scheint zu sein, so viel Verwirrung, Unruhe und Ablenkung zu stiften, sodass der Lernerfolg der Schüler sinken muss. Nicht eine bessere Ausbildung dürfte das Ziel sein, sondern eine Angleichung besserer Ausbildung auf eine Ebene, wo alle Schüler glauben könnten, sie seien gute Schüler.

Gastkommentar von Eva-Maria Blechinger

Eva-Maria BlechingerDie Forderung, dass der Lehrer angehalten werden soll, dem Schüler für alle seine Leistungen Respekt zu zollen, zeigt ihre Dummheit, wenn man das auf die Fahrschule überträgt. Wenn da der Fahrschüler nun so fährt wie er will, wird er bald andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Ebenso in der Orchesterprobe kann der Dirigent die Musiker nicht spielen lassen, wenn das dem beabsichtigtem Gesamteindruck zuwider läuft. Der Lehrer hat die Aufgabe der Lenkung des Schülers, und dazu gehört auch, schlecht Gemachtes als solches zu bewerten. Nur so kann der Schüler erkennen, dass die Leistung nicht den Anforderungen entspricht.

Dass sich Schüler oft ein Spiel daraus machen, manche Lehrer zu ärgern, geht eigentlich am Schülersein vorbei. Denn: Schüler sein heißt, bereit sein zu lernen. Daher ist es nur natürlich, dass der Schüler dem Lehrer Respekt zu zollen hat, weil er ohne Lehrer in der Regel nicht an sein Ziel kommen kann. Denken wir nur Lehrer-Schüler-Prinzip bei den Meistersingern in Richard Wagners Oper, wo wir zwei Schüler kennenlernen: der durchschnittliche David, der, zwar mit Stöhnen, brav alles lernt und am Ende Geselle wird, und Stolzing, das Genie, der trotzdem nur mit Hilfe von Hans Sachs Meister werden kann, und zuerst versagt.

Die Schule ist dazu da, auf das Leben vorzubereiten, unter anderem auch auf das schwierige Arbeitsleben. Eine Schule, wo das noch funktioniert, ist die „Lernstube“.

Mag. Eva-Maria Blechinger ist Leiterin der Lernstube Wien, einer Privatschule von Volksschule bis Matura in Wien-Hietzing, die begabte Kinder speziell fördert und Kindern mit Lernproblemen gezielte Hilfe leistet. Die Schüler werden zur Selbständigkeit erzogen. Ihre Leistungen werden belohnt und sie sollen stolz sein, etwas zu wissen. Trotz des freundlichen Klimas und der verständnisvollen Lehrer werden Disziplin und Ordnung gefordert und von den Schülern auch gerne angenommen. Denn Disziplin und Ordnung sind erforderlich, um überhaupt richtig lernen zu können. Weitere Informationen unter www.lernstubewien.at.

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