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22. September 2011 / 16:53 Uhr

Sima schweigt zu Häupls Wildalpen-Appartement

WildalpenWiens Umwelt-Stadträtin Ulli Sima hat einmal mehr als Dienerin ihres Herrn bewiesen, dass ihr der Job im Rathaus lieber ist als Ehrlichkeit gegenüber dem Steuerzahler. Denn ihre Anfragebeantwortung zur Causa „Michael Häupl“ wurde zur Farce. Auf die Frage, ob der SPÖ-Bürgermeister für sein angebliches Appartement in Wildalpen Miete zahlt, ging sie überhaupt nicht ein. 

„Das ist ein Skandal“, ärgert sich der Anfragesteller im Gemeinderat, Alfred Wansch (FPÖ). Er will Beschwerde einlegen, weil seine Anfragen vom 31. Mai dieses Jahres gar nicht oder nur halbherzig beantwortet wurden. Außerdem kündigte Wansch an, die Angelegenheit durch das Kontrollamt prüfen lassen zu wollen. „Wer zu den Vorwürfen schweigt, hat offenbar etwas zu verbergen,“ vermutet der FPÖ-Politiker.

Urlaubt Häupl zum Nulltarif in der Steiermark?

Wildalpen

Wildalpen

In diesem schmucken Haus im steirischen Wildalpen soll Häupl gratis logieren.
Foto: Unzensuriert.at

Die Fakten: Das besagte Haus, in dem Häupl eine schmucke Wohnung für Urlaube zum Nulltarif nutzen soll, befindet sich in Wildalpen. Der kleine, romantische Ort liegt geografisch zwar in der Steiermark, rechtlich aber gehören in dieser Region rund 14.000 Hektar der Gemeinde Wien. Es handelt sich nämlich um ein Quellschutzgebiet. Von hier aus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts die II. Wiener Hochquellwasserleitung gebaut, die seither Trinkwasser aus dem Hochschwabgebiet in der Steiermark nach Wien bringt. Grundstückseigentümer sind die Wiener Wasserwerke, für die Verwaltung ist die MA49 (Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien) zuständig. So auch für das „Häupl-Haus“, in dem sich auch ein anderer bekannter Wiener eingemietet haben soll: der als sehr SPÖ-nah geltende Verleger Rudolf Bohmann. Er macht gute Geschäfte mit der Stadt. 2007 bezeichnete Häupl ihn bei der Verleihung des Großen Silbernen Ehrenzeichens als „persönlichen Freund“. Als solcher zog er einen über acht Jahre laufenden und 117 Millionen Euro schweren Auftrag zwecks „Produktion von Zielgruppenmagazinen und Info-Foldern“ für den Magistrat ans Land. 

Keine Antwort auf peinliche Fragen

Ein Forstverwalter behauptete im Mai dieses Jahres, dass sowohl Häupl als auch Bohmann in regelmäßigen Abständen in Wildalpen urlauben. Er sagte, dass Häupl dafür aber nie Miete zahle. Wenn es stimmt, ein Skandal, ein Betrug am Steuerzahler. Eine Anfrage im Gemeinderat sollte die Wahrheit ans Licht bringen, doch die zuständige Stadträtin Ulli Sima ließ sich bloß zu folgendem Satz hinreißen: "Zusätzlich sind Quartiere für betriebliche Nutzungen im Rahmen von Außendiensten, Forsteinrichtung, Betriebsbesuche vorgesetzter Organisationseinheiten, etc. vorgesehen.“ Der Name Häupl kommt gar nicht vor. Die Frage, ob der Bürgermeister Miete zahlt, wurde nicht beantwortet. Fehlt nur noch die Bemerkung: Das hat den Wiener Steuerzahler nicht zu interessieren! 

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