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Hammer und Sichel inspirieren noch heute viele Grüne

7. Oktober 2011 / 09:20 Uhr

Kommunistenjugend FÖJ: Alt und grün geworden

Vor einigen Tagen hat Unzensuriert.at über die Freie Österreichische Jugend berichtet – eine 1945 gegründete Vorfeldorganisation der KPÖ, die nach dem Vorbild der Freien Deutschen Jugend in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands organisiert war. Diese Truppe spielt heute selbst im sektiererisch zersplitterten Linksextremisten-Lager kaum mehr eine Rolle, doch die FÖJ existiert weiterhin, wenn ihre Funktionäre auch alt und grau – oder besser: grün – geworden sind.

Dass gar nicht wenige Grün-Alternative ihre ideologische Sozialisation in weit links stehenden fundamentalmarxistischen Organisationen erhalten haben, ist längst kein Geheimnis mehr. Von Peter Pilz als ehemaligem Mitglied der Gruppe Revolutionärer Marxisten (GRM) abwärts reicht die lange Liste der nach außen hin gewendeten Grün-Politiker. Im Wiener Gemeinderat findet man mit Birgit Hebein aber eine Mandatarin, die beides gleichzeitig lebt: Grüne Abgeordnete und führend in einem kommunistischen Netzwerk tätig zu sein. Als Schriftführerin ist sie einer von vier im Vereinsregister eingetragenen Funktionären der „Freie Österreichischen Jugend  – Bewegung für Sozialismus“ (FÖJ-BfS).

Wenn man auf die offizielle Webseite der Wiener Grünen blickt, werden diese Links-Aktivitäten allerdings verschwiegen. Offensichtlich will man „bürgerliches“ Wählerpublikum nicht abschrecken. Dort erfährt man lediglich, dass Hebein seit 2010 Wiener Gemeinderätin ist, von 2003 bis 2010 im 15. Wiener Gemeindebezirk Bezirksrätin war und sich vorher bei den Alternativen&Grünen Gewerkschaftern (AUGE) sowie weitere 12 Jahre im „NGO-Bereich“ betätigt hatte. In einer Debatte in der Bezirksvertretung von Rudolfheim-Fünfhaus 2009 kam dann an die Öffentlichkeit, dass Hebeins NGO-Vergangenheit sich rund um die „VolxTheaterKarawane“, das Ernst-Kirchweger-Haus und eben die FÖJ-BfS abgespielt hatte.

Aufrufe und Stellungnahmen in FÖJ-Zeitung akin

Bevorzugtes Veröffentlichungsorgan für die Grünpolitikerin ist die Publikation akin – Aktuelle Informationen, das Zentralorgan der FÖJ. Aus dem März 2008 findet sich etwa ein von Hebein unterstützter Aufruf für ein marxistisches Jugendzentrum auf den Kap Verdeschen Inseln. Im August 2008 trat Hebein für die Erhaltung der Pankahyttn im 15. Bezirk ein, und aktuell in der Ausgabe vom 5. Oktober 2011 feierte akin die von Hebein initiierte Hanfwanderung.

Weitere Grün-Alternative als Altkommunisten

Mit ihren kommunistischen FÖJ-Verbindungen ist Birgit Hebein aber längst nicht allein bei den Grünen. So scheint ihre Bezirksratskollegin Renate Sassmann als Kassierin im Vereinsregister auf. Mit dabei ist auch Herbert Sburny, Grün-Aktivist in Langenlois und Ehemann der langjährigen Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Michaela Sburny. Einziger Funktionär ohne grünen Anstrich ist der aktuelle FÖJ-Obmann Kurt Winterstein, ein Liedermacher und, wie dieses Video zeigt, auch schon in etwas gesetzterem Alter.

      

Nicht nur personell, auch organisatorisch kommt von den Grünen Unterstützung für die ergraute Kommunisten-Jugend: So wurde 2006 eine Bundeskonferenz der FÖJ in der Belvederegasse 10, 1040 Wien abgehalten. In den gleichen Räumlichkeiten haben auch die Alternativen&Grünen Gewerkschafter (AUGE) ihre Büros. Ob Herr Winterstein der trauten Runde dort auch eines seiner beliebten Ständchen gesungen hat, ist nicht überliefert.

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