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9. Oktober 2011 / 12:05 Uhr

Eva Herman: Offene Kritik an Familienministerin

Bild Eva Herman, die wegen ihrer unkonventionellen Äußerungen zur Familienpolitik in der deutschen Öffentlichkeit medial hingerichtet wurde, benutzt die neuesten Forschungsergebnisse über Kleinkinder und ihre Bindung zur Mutter, um die deutsche Familienministerin in einem öffentlichen Brief zu kritisieren. Kristina Schröder hatte Ende Juni eine Tochter bekommen und war medienwirksam nach nicht einmal drei Monaten, direkt bei Ablauf des zehnwöchigen Mutterschutzes, in ihr Amt zurückgekehrt. Laut Herman ist dieses Signal unverantwortlich, gerade da die Pressemitteilungen quer durch das Land die angebliche Priorität der Familie mit dem bloß einjährigen Familiengeld begründeten.

 

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Für Eva Herman ist die Entwicklung Deutschlands nicht überraschend.
Foto: Thomas Holbach / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Doch diese „Familienpolitik“, die auf Krippen für die frühe Fremdbetruung der Jüngsten setzt, um die Mütter möglichst bald in den Job zurückzuholen, widerspricht dem grundlegenden Prinzip der Familie als Gemeinschaft. Über verschiedenste Vorkommnisse innerhalb der modernen deutschen Gesellschaft wie Depressionen, mangelndes Urvertrauen und Bindungslosigkeit schließt Herman auf eine staatlich forcierte Gehirnwäsche, die die Kinder einsam zurücklässt.

Besonders bedenklich findet sie die Tatsache, dass sämtliche biologische Hinweise auf die Notwendigkeit der frühen Bindung einfach im Dienste des „Fortschritt“ wegdiskutiert werden und die Wurzeln des Menschen sogar als weniger schützenswert erachtet werden als die der Tiere: „Schauen Sie sich einmal um, wohin uns dieser Fortschritt derzeit führt: Der deutsche Hundezüchterverband darf die Welpen nicht vor der zwölften Woche von der Mutter wegnehmen, weil die Tiere sonst eine Macke kriegen könnten. Und wir Menschen?“ Doch durch solch ironische Bezeichnungen wie „Rabenmutter-Syndrom“ versucht die Gesellschaft, den tiefen Wunsch nach mehr Beziehung zum eigenen Kind zu untergraben und auszumerzen.

Die einzige mediale Reaktion auf Hermans Brief, die ihr die Möglichkeit zur eigenen Erklärung gab, kam von der Tageszeitung Die Welt – und auch hier wurde Herman angesichts der „Realität“ im deutschen Staat als Abweichlerin abgestempelt und ihr Tun als hoffnungslos deklariert. Doch Herman kann mit konkreten Zitaten ihre Thesen untermauern, sodass das Interview schnell auf persönliche Vorwürfe und blanken Hohn gegenüber Hermans Tätigkeit im Kopp-Verlag umschwingen musste, um nur ja nicht zu vielen Lesern das Gefühl zu geben, verstanden zu werden. Doch auch die untergriffigsten Attacken nimmt die Autorin längst nur noch mit Humor: „Wer durchs Meer geschwommen ist, scheut die Pfütze nicht“.

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