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30. November 2011 / 00:18 Uhr

Reicht Kinderschändernetzwerk in höchste politische Kreise?

PressekonferenzAuf enormes Medieninteresse stieß eine gemeinsame Pressekonferenz des Bundesparteiobmannes der FPÖ, Heinz-Christian Strache, und der Nationalratsabgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein. Thema waren neue Erkenntnisse um Ungereimtheiten bei der vermeintlichen Aufklärung des Kriminalfalles Natascha Kampusch. Breiten Raum nahmen die zahlreichen Ermittlungspannen beziehungsweise Ermittlungsfehler auf Seiten der Polizei wie auch die zweifelhafte Rolle der Justizbehörden ein.

Pressekonferenz

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elakowitsch-Jenewein und Strache fordern restlose Aufklärung.
Foto: unzensuriert.at

Ein zentrales Thema für Strache ist die politische Dimension der Causa Kampusch, die seiner Meinung nach an jene des Falles Lucana heranreichen würde. Er glaube nicht an zufällige Ermittlungspannen und hält auch die schnelle Einstellung des Verfahrens für höchst verdächtig. Vielmehr habe es von höchster Stelle Weisungen gegeben, Spuren nicht nachzugehen und den Fall zu den Akten zu legen. Seinen Verdacht stützt Strache insbesondere auf eine Aussage eines unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommenen Polizeibeamten, Oberst Franz Kröll, der kurz vor seinem Ableben davon sprach, vor der Aufklärung des Falles zu stehen. Kröll erklärte, dass er ein Netzwerk aufdecken würde, das in höchste politische Kreise reicht. Er beteuerte zudem gegenüber einem Journalisten, um sein Leben zu fürchten. Kurz darauf verübte er angeblich Selbstmord.

U-Ausschuss soll Zustände bei Justiz und Polizei aufklären

Strache forderte, die politische Dimension durch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufzurollen, wo Zeugen geladen werden können und unter Wahrheitspflicht aussagen müssten. Das Parlament solle die Zustände in der Justiz und bei der Polizei aufklären. Verwundert zeigte sich der FPÖ-Obmann, dass die Grünen bisher keiner Sondersitzung des Nationalrates zustimmen würden. Vielmehr stünde Peter Pilz auf der Seite der ÖVP, die vertuschen und zudecken wolle anstatt aufzuklären. Auch die SPÖ wollten die Grünen offenbar nicht verärgern.

Trotz des kürzlich erfolgten Freispruches für die ermittelnden Staatsanwälte vom Vorwurf des Amtsmissbrauch  – die Verfahren wurden eingestellt – bezeichnete Strache diese als Dilettanten und sprach davon, dass ihnen ihre Verbindungen zum Bund Sozialistischer Akademiker den Kopf gerettet hätten. Und weiter, dass die Seilschaften in der Staatsanwaltschaft weit stärker ausgeprägt seien als der Wille zur umfassenden Aufklärung. Justizministerin Beatrix Karl sei völlig überfordert und vor der SPÖ in die Knie gegangen. Im Gegenzug würden Verwicklungen des ÖVP-nahen Vorsitzenden der Offiziersgesellschaft in den Fall Kampusch unter den Tisch gekehrt, so Strache ergänzend. 

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