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Keine Algorithmen und keine Werbung bei Vero – das spricht viele Nutzer an.

2. März 2018 / 08:25 Uhr

Neues Netzwerk “Vero” spaltet die Nutzer im Netz – wer steckt hinter der Hysterie?

Eine Masse an Personen läuft derzeit zu einem neuen “sozialen” Medium mit dem Namen Vero. Eine regelrechte Hysterie ist um die  App ausgebrochen, welche der zu Facebook gehörigen Plattform Instagram sehr ähnlich ist. Vero ist Latein und steht für wahr. Das Unternehmen möchte sich von Instagram und dessen “Mutter” Facebook dahingehend unterscheiden, dass es bei Vero keinen Algorithmus und keine Werbung in der App gibt. Dies bedeutet, dass die Nutzer die Inhalte chronologisch präsentiert bekommen, wie es früher auch bei Facebook und Instagram noch der Fall war.

Außerdem kann man die Nutzer, mit denen man in Verbindung steht, in verschiedene Kategorien unterteilen und gewisse Inhalte nur für bestimmte Personen freischalten. Die Server waren die letzten Tage sehr ausgelastet, weshalb es zu massiven Problemen und Nutzerbeschwerden kam. Die Probleme dürften sich jedoch langsam legen. Mittlerweile soll die App bereits die Millionengrenze an Nutzern überschritten haben.

Stolpert Unternehmen über Vergangenheit des CEOs?

Das größte Problem für die Plattform ist derzeit jedoch nicht irgendein Server, sondern der CEO des Unternehmens. Dieser ist kein geringerer als der Milliardenerbe und Sohn des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Ayman Hariri – sein Halbbruder ist der derzeitige Ministerpräsident Saad Hariri. 

Vor seiner Tätigkeit bei Vero war Hariri nämlich auch stellvertretender Geschäftsführer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Saudi Oger – eine der größten Baufirmen Saudi-Arabiens. Die Firma geriet 2016 scharf in die Kritik, da Löhne an südostasiatische Mitarbeiter nicht ausgezahlt wurden. Laut Reuters sollen die Arbeiter unter widrigsten Bedingungen gelebt haben. Später stellte das Unternehmen die Versorgung der Mitarbeiter sogar komplett ein. Im Sommer 2017 gab das Unternehmen auf.

Wieso die plötzliche Hysterie?

Viele fragen sich, wieso die Vero-App gerade jetzt so berühmt wird und die Nutzerzahlen innerhalb kürzester Zeit in die Millionenhöhe schießen, immerhin existiert das Unternehmen seit 2015. Viele Fachleute vermuten eine sogenannte “Influencer-Kampagne” hinter der Hysterie. Ein Influencer ist jemand, der in den sozialen Medien eine sehr große Reichweite hat und von Unternehmen bezahlt wird, um für sie zu werben.

App spaltet das Netz

Während die einen über die Vergangenheit des CEO und die Serverprobleme erschüttert sind, freuen sich die anderen über eine werbefreie Plattform, die dadurch zumindest den Anschein erweckt, keine Daten zu sammeln. Facebook steht ja immer wieder in der Kritik, nur eine große Datensammelbank zu sein. Ob sich Vero auf Dauer durchsetzen kann, ist ebenfalls sehr umstritten. Immer wieder kommen neue soziale Netzwerke auf, die dann recht schnell wieder von der Bildfläche  verschwinden. 




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