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17. Jänner 2012 / 10:28 Uhr

Missbrauchsverdacht gegen SP-Gemeinderat

Grafik Kind Symbol Die Missbrauchs-Skandale, die immer häufiger in die Öffentlichkeit kommen, werden zunehmend zum Problem für die SPÖ. Abgesehen von den schrecklichen Vorkommnissen im  Kinderheim Wilhelminenberg, das die rot regierte Stadt Wien betrieben hat, wurde vor wenigen Tagen ein unappetitlicher Fall eines Erziehers der Volkshilfe Wien bekannt. Und nun erhebt ein Heimzögling schwere Vorwürfe gegen einen verstorbenen Wiener SPÖ-Gemeinderat.

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Im SPÖ-Umfeld häufen sich die Kindesmissbrauchsfälle. In Wien geraten
Bürgermeister Michael Häupl und seine Genossen in Argumentationsnot.
Foto: Eidur K [on & off] / flickr (CC BY-NC 2.0)

Laut einem Kurier-Bericht soll Robert V., 60, als 15-Jähriger im Lehrlingsheim Hadersdorf-Weidlingau  über Jahre hinweg mehrmals sexuell missbraucht worden sein. Beim Täter soll sich um einen Jugendbeauftragten der Gewerkschaft handeln, der später Karriere als Zentralbetriebsrat, hoher Funktionär der Wiener Arbeiterkammer und – in den 1980er- und 1990er-Jahren – als SPÖ-Gemeinderat gemacht haben soll. Es gibt – wie in den meisten anderen Fällen auch – zwar keine Beweise für diese Behauptungen, doch war Robert V. einer der ersten, der von der Opferschutzorganisation Weisser Ring entschädigt wurde.

Gegenüber dem Kurier gab das Büro von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zu, dass die Vorwürfe bekannt seien. Der Ex-Zögling aus dem Lehrlingsheim Hadersdorf-Weidlingau hatte mehrere Schreiben an das Stadtoberhaupt versendet, in denen Robert V. auch den sexuellen Missbrauch durch den ehemaligen Gemeinderat bekannt gab. Ein Antwort von Häupl kam nicht. Daher wandte sich der Mann an die Volksanwaltschaft. Diese soll festgestellt haben, dass die Stadt Wien die Anschuldigungen gegen den SPÖ-Funktionär an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat. Merkwürdig, denn bei der Staatsanwaltschaft selbst ist der Fall nicht bekannt. „Wir haben keinen Akt, der den Gemeinderat oder Herrn V. betrifft“, sagte Sprecherin Michaela Schnell dem Kurier. Dieser Zeitung soll die Stadt Wien aber Belege vorgelegt haben, die die Übermittlung der Anzeige an die Staatsanwalt bestätigen. Wohin die angebliche Anzeige der Stadt Wien verschwunden ist, soll noch geklärt werden.

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