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20. März 2010 / 20:33 Uhr

Wann distanziert sich Heinz Fischer endlich von Nordkorea?

Einmal mehr hat das nordkoreanische Regime seine besondere Grausamkeit bewiesen. Anstatt die Verantwortung für die verheerende Wirtschaftskrise in dem steinzeit-kommunistischen Land auf sich zu nehmen, ließ Diktator Kim Jong Il den bisherigen Finanzchef hinrichten, weil er angeblich Schuld sei an der hohen Inflation im Land. Nordkorea ist laut den spärlichen Berichten ein Land mit permanenter Hungersnot, öffentlichen Exekutionen, Sippenhaft und gräßlichen Internierungslagern mit Gaskammern (siehe Video). Trotzdem sind manche Österreicher dem mörderischen Regime in Freundschaft verbunden, unter ihnen auch Bundespräsident Heinz Fischer. 

Nordkorea, 1992 – ein Journalist des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ bereist das abgeschiedene Land, eine der letzten Bastionen des Kommunismus, ein Überbleibsel des totalitären Schreckens, der das zwanzigste Jahrhundert heimgesucht hat und den man nach dem Zusammenbruch des Ostblocks endgültig für überwunden glaubte. Seine Recherche bringt grauenhaftes zu Tage. George Orwells Vision des totalen Überwachungsstaates scheint in Nordkorea zur Wirklichkeit geworden zu sein. Jeder Schritt der Bevölkerung wird überwacht. "Rowdys“ – Menschen die aus Hunger zu Dieben wurden, werden öffentlich exekutiert, ihre Familien verschwinden im Arbeitslager. Die Bevölkerung hungert, da die wenigen Ressourcen des Landes zur Aufrüstung eines gigantischen Militär- und Überwachungsapparates verschwendet werden. Das Auge des Diktators Kim Il Sung sieht jeden Untertanen, sein brutaler Arm bestraft jeden, der sich nicht dem totalen Konformismus fügt.

Wien, 1973 – im noblen ersten Wiener Gemeindebezirk gründen österreichische Freunde des stalinistischen Regimes von Nordkorea eine Gesellschaft, die diese Freundschaft vertiefen soll. Wenig verwunderlich wird ein braver Kommunist zum ersten Obmann der "Gesellschaft für die Förderung der Beziehungen zur Koreanischen Volksdemokratischen Republik“ gekürt. Neben dem Obmann Herbert Steiner, Funktionär der KPÖ und Obmann des Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstands, das er nach seinem Studienabschluss in der kommunistischen CSSR gründete, ist auch ein Sozialdemokrat (damals noch Sozialist) mit von der Partie: Heinz Fischer wird Obmannstellvertreter des neuen Vereins. Fischer scheint ein Herz für kommunistische Diktaturen zu haben. Nicht nur Nordkorea hat es ihm angetan, auch in einer österreichisch-kubanischen und einer österreichische-jugoslawischen Freundschaftsgesellschaft ist er Mitglied. Ein Zitat aus dem Jahr 1975 könnte diese seltsame Vorliebe für brutale Diktaturen erklären: "Auch wir wollen ja letzen Endes eine wahrhaft sozialistische Gesellschaft.“ offenbart Heinz Fischer seinen Traum gegenüber der italienischen Zeitung "Il Giorno", wie unter anderem der ÖVP-Seniorenbund zu berichten weiß.

Nordkorea, 1994 – der brutale Diktator Kim Il Sung stirbt. Im Ausland trauern nur wenige, immerhin führte er über Jahrzehnte eines der grausamsten Regime der Welt. Unter diesen letzten Getreuen finden sich auch die österreichischen Freunde der „Sonne“ (Kim Il Sung ist nur ein Deckname, der "Die Sonne“ bedeutet). In ihrem Namen soll Heinz Fischer im Juli 1994 als Vizepräsident der nordkoreanisch-österreichischen Freundschaftsgesellschaft ein Schreiben unterzeichnet haben, im dem er seine "tiefempfundene und respektvolle Anteilnahme“ anlässlich Kim Il Sungs Todes ausgedrückt haben soll. Eine Stellungnahme dazu liegt bisher nicht vor. Auch über andere Details seine Freundschaft zu Nordkorea betreffend schweigt sich Heinz Fischer bisher aus.

Südkorea, 2002 – ein Komitee des US-Senats führt eine Anhörung zur Menschenrechtssituation in Nordkorea durch. Soon Ok Lee, die aus Nordkorea fliehen konnte, berichtet über ihre Erfahrungen in einem der Lager, in dem sie nach einem Geheimprozess gefangen gehalten wurde. Dort werden die Häftlinge zur Sklavenarbeit gezwungen, gefoltert, ermordet oder sterben an Hunger und Entkräftung.

Der ehemaligen tschechische Präsident und Menschenrechtsaktivist Vaclav Havel hat klare Worte für dieses Unrechtsregime gefunden: "Diese (die demokratischen Anm.) Länder müssen unmissverständlich klarstellen, dass sie keine Konzessionen an einen totalitären Diktator machen werden. Sie müssen festhalten, dass Respekt vor grundlegenden Menschenrechten ein wesentlicher Bestandteil aller künftigen Diskussionen mit Pjöngjang ist. Entschlusskraft, Beharrlichkeit und Verhandlungen von einer Position der Stärke aus: Diese Dinge sind das Einzige, das Kim Jong Il und Gleichgesinnte verstehen. Hoffentlich ist das etwas, das zu erkennen die Welt keiner weiteren entsetzlichen Beweise bedarf.“

Als Präsident eines Staates, der selbst die Erfahrung von Diktatur und Unterdrückung gemacht hat, würde es Heinz Fischer gut anstehen, auch endlich klare Worte zu Nordkorea zu finden und so auch seine persönliche Vergangenheit aufzuarbeiten. Im Gegensatz zu Barbara Rosenkranz, die aus ihrer tief empfundenen Ablehnung jeglicher Diktatur und Unterdrückung niemals ein Hehl gemacht hat, scheint es Heinz Fischer äußerst schwierig zu fallen, einen klaren Trennstrich zwischen sich und einem totalitären Unrechtsregime zu ziehen.

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