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11. Feber 2012 / 11:49 Uhr

Landwirtschaftsminister fördert ÖVP-Bauernbund massiv

Berlakovich Dass das ÖVP-geführte Landwirtschaftsministerium sein Naheverhältnis zum schwarzen Bauernbund und den Organisationen in dessen Umfeld auch durch Förderungen lebt, ist keine Überraschung. Das Ökosoziale Forum etwa, das in den letzten Jahren vom ehemaligen ÖVP-Landwirtschaftsminister und EU-Kommissar Franz Fischler geleitet worden war, hatte allein in den letzten beiden Jahren 733.000 Euro aus öffentlichen Förderungen von ÖVP-geführten Ministerien erhalten. An der Spitze der Geldgeber stand das Ex-Ressort von Fischler, das Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz und Wasserwirtschaft (BMLUW). In einer aktuellen Anfragebeantwortung kommt jetzt zudem an die Öffentlichkeit, dass der ÖVP-Bauernbund in den letzten fünf Jahren noch stärker aus dem Budgettopf des schwarzen Landwirtschaftsministeriums geschöpft hat.

Bauernbund erhält 1,5 Millionen Euro

Berlakovich

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Landwirtschaftsminister Berlakovich fördert den eigenen Bauernbund
Foto: BMLFUW / Rita Newman

Allein 1,5 Millionen Euro an Förderungen hat der Bauernbund als ÖVP-Teilorganisation vom schwarzen Landwirtschaftsministerium kassiert. In den Jahren 2006 und 2007, also unter Josef Pröll, wurden jeweils 200.000 Euro an Förderungen für die Öffentlichkeitsarbeit des Bauernbundes überwiesen. Im Nationalratswahljahr 2008 erhöhte Pröll diesen Betrag auf 240.000 Euro. Als der neue Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich das Ressort übernommen hatte, wurden die Förderungen noch einmal kräftig erhöht. So bekam der Bauernbund für die Jahre 2009, 2010 und 2011 jeweils einen erhöhten Förderbetrag von 290.000 Euro überwiesen. Interessantes Detail am Rande: Auch die BZÖ-Bauernschaft wurde mit 104.250 Euro unterstützt.

Bauernzeitung erhält hohe Inseratenaufträge

Aber der Bauernbund erhält nicht nur hohe Direktförderungen, auch die ÖVP-nahe Österreichische Bauernzeitung (ÖBZ) aus dem Österreichischen Agrarverlag wurde mit Inseratenaufträgen sehr gut bedacht. So wurde der sogenannte „Grüne Pakt“ im Jahr 2006 mit einer Gesamtsumme von mehr als 116.000 Euro in der ÖBZ auf Ministeriumskosten inseriert. 2007 folgte ein Inseratenauftrag über 73.179,30 Euro für das Projekt „Ideen fürs Land“, 2008 ein Auftrag über 44.100 Euro für „Gesunde Lebensmittel“ sowie einer über 20.156,84 Euro für die „Transparenzdatenbank“. Im Jahr 2009 waren die „Klimakonferenz Kopenhagen“, die „Bäuerin des Jahres“ sowie „Zukunft Landwirtschaft“angesagt. Für die entsprechenden Inserate flossen gesamt rund 178.000 Euro. 2010 wurden weitere 40.000 Euro für das Projekt „Landwirtschaft 2020“ inseriert. Und 2011 gingen neuerlich insgesamt 100.000 Euro an die ÖBZ.

Inserate auch für diverse Broschüren

Neben der Bauernzeitung wurden weitere Projekte im Umfeld der AgroWerbung bzw. des Forum Land mit Inseraten bedacht. 2008 erhielt das Projekt „Lust auf Land“ 25.200 Euro für ein Inserat, 2009 eine Summe von 3.000 Euro und 2010 noch einmal 6.000 Euro. Das Forum Land erhielt dann noch 2.625 Euro für ein Projekt „Klimascheck“ im Jahr 2011.

Auch Cartellverband erhält kräftige Werbeaufträge

Auch der ÖVP-nahe Cartellverband (CV) erhält Inserate aus dem Landwirtschaftsministerium, genauso wie sein "kleiner Bruder", der Mittelschüler-Kartellverband (MKV). In die Publikationen der beiden Studentenverbindungs-Dachverbände flossen von 2006 bis 2011 zusammen knapp 30.000 Euro.

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