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3. Feber 2012 / 11:10 Uhr

Euro-Rettungsschirm macht Bürger ratlos

EZBErnüchternde Ergebnisse brachte eine Studie des Meinungsforschers Humaninstitut. Bei den Bürgern herrscht in Fragen von Schuldenkrise, Euro-Rettung und Sparpaket Ratlosigkeit. Die Bevölkerung traut weder der Europäischen Union, noch der derzeitigen rot-schwarzen Bundesregierung Managerqualitäten zu.

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Die Eurokrise ist für die meisten Bürger ein Mysterium.
Foto: Dirk Schneider (ds-foto) / Wikimedia

Auf stolze 61 Prozent der Österreicher wirkt der sogenannte Euro-Rettungsschirm „irritierend“. Weitere 26 Prozent können die Wirkung nicht nachvollziehen, 10 Prozent der Befragtenkönnen sie erst gar nicht erkennen. Verschwindende 3 Prozent sehen „Sicherheit“ als Resultat diese EU-Konstrukts. Auch bei der Wechselwirkung von Eurostabilität und österreichischem Sparpaket zeigen sich die Österreicher uninformiert und unbeeindruckt. So sehen 49 Prozent überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Sparpaket und Eurostabilität, 25 Prozent nur einen gewissen Zusammenhang und lediglich 26 Prozent einen starken Zusammenhang.

Vernichtende Zensuren für Krisenmanagement der Regierung

Das derzeitige Krisenmanagement der Regierungsspitze aus Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) erhält vernichtende Zensuren. 40 Prozent geben ein glattes „Nicht genügend“ für die Managerqualitäten in schwierigen Zeiten, weitere 28 Prozent ein „Genügend“. Dazu kommen noch einmal 10 Prozent die ein „Befriedigend“ vergeben. Lediglich neun Prozent geben die Bewertung „Gut“ und gar nur vier Prozent die Note „Sehr gut“. Somit ist die Qualität der Arbeitsleistung der derzeitigen Bundesregierung in der Wahrnehmung der Bevölkerung im Keller.

Opposition überholt Regierung bei Managementqualitäten/p>

Gefragt nach der Einschätzung, ob der aktuellen Regierung oder der Opposition eher eine Bewältigung der Krise zugetraut wird, überholt die Opposition klar die Bundesregierung aus Rot und Schwarz. Während 21 Prozent der Opposition eine Bewältigung zutrauen, nennen lediglich 14 Prozent die Bundesregierung bei dieser Frage. Insgesamt für das politische System in Österreich ernüchternd ist der Umstand, dass ganze 65 Prozent überhaupt keinem eine Bewältigung der Krise zutrauen. Mit ein Grund dafür ist wohl die über viele Jahre anhaltende mangelnde Reformfähigkeit der Regierung.

Schilling ist weiterhin eine zentrale Bezugsgröße

Obwohl der österreichische Schilling seit einem Jahrzehnt Geschichte ist, stellt er immer noch eine zentrale Bezugsgröße bei den Bürgern dar. Ganze 55 Prozent sehen ihn keineswegs in den Köpfen der Österreicher durch den Euro ersetzt. Weitere 23 Prozent können keine Auskunft darüber geben, sind sich in dieser Frage also unsicher. Lediglich 22 Prozent sehen den guten alten österreichischen Schilling durch den Euro auch in der Gedankenwelt der Bürger ersetzt. Wenig überraschend assozieren daher gleich 76 Prozent der Befragten den Euro mit dem Begriff „Teuro“. Immerhin 52 Prozent halten ihn jedoch auch für eine stabile Währung.

Selbstwertgefühl hängt mit Stärke einer Währung zusammen

Wie wichtig eine starke Währung für das Selbstbewusstsein der Menschen ist, zeigt folgendes Ergebnis. Für 56 Prozent besteht ein „sehr starker“ Zusammenhang, für weitere 24 Prozent hängt ein „starker“.

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