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17. Feber 2012 / 09:41 Uhr

USA zwingen Christen zur Finanzierung von Abtreibungspillen

BildDer republikanische Präsidentschaftskandidat Newt Gingrich hatte in seiner Kampagne erklärt, der jetzige Präsident Barack Obama führe einen "Krieg gegen die katholische Kirche". Einige Priester reagierten auf diese Aussage und warnen den Präsidenten, sie seien in der Lage, zurückzuschlagen. Ursache des Disputes ist eine neue Richtlinie der Obama-Gesundheitspolitik, die viele Christen als ernsthaften Angriff auf ihre Religion betrachten.

 

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Katholiken sollen solcherlei "Notfallpillen" mitfinanzieren.
Foto: Victor Byckttor / wikimedia / Public domain

Diese Richtlinie betrifft zwar keine Organisationen, die rein religiös sind (wie beispielsweise Kirchen), sehr wohl aber solche, die mit der Kirche in enger Verbindung stehen. Sie zwingt Organisationen, die Krankenversicherungen anbieten, "alle von der Gesundheitsbehörde anerkannten Verhütungsmittel, auch solche, die Abtreibung induzieren" (darunter fallen auch Sterilisationen), in ihr Programm aufzunehmen. Konservative katholische Amerikaner stoßen sich an der Tatsache, dass durch ihren Beitrag Abtreibungen bezahlt werden, sie sehen ihr Gewissen und ihren Glauben verletzt. Unternehmen können die Krankenversicherungen für ihre Mitarbeiter auch nicht einfach einstellen, da dies gesetzeswidrig wäre und Strafzahlungen zur Folge hätte.

Katholische Oberhäupter sehen Obamas Gesundheitspolitik als einen Versuch, die Kirche zu stürzen, indem sie mit "gottlosen Idealen infiltriert" wird. Sie kündigten an, sich nicht kampflos zu ergeben: "Das wird mit Prozessen, Gerichtsentscheidungen und, ich wage es zu behaupten, auch auf den Straßen ausgetragen werden", so Bill Donohue von der Katholischen Liga. Es sei "unerhört in der amerikanischen Politik, […] dass die staatliche Regierung sich der römisch-katholischen Kirche entgegenstellt."

Im Weißen Haus verteidigt man den Entwurf mit dem Argument, der freie Zugang zu Verhütungsmitteln würde die Abtreibungsrate senken. Die katholische Kirche jedoch spricht sich nach wie vor gegen das Angebot an Verhütungsmitteln aus und behauptet außerdem, die Reichweite dieses Gesetzes gehe noch weiter: "Es geht nicht um Verhütung. Es geht um das Recht auf Gewissen", so Erzbischof Timothy Dolan. "Die Regierung hat kein Recht, sich in die interne Organisation und Lehren der Kirche einzumischen. Noch nie hat die Regierung Menschen gezwungen, auf den Markt zu gehen und ein Produkt zu kaufen, das das Gewissen verletzt. Das sollte in einem Land, das die Religionsfreiheit am Anfang der Verfassung anführt, nicht geschehen."

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