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29. März 2012 / 13:49 Uhr

Toulouse-Attentäter vermutlich in Bosnien bewaffnet

Mögliche Verstrickungen der islamistischen Terrorszene in das Toulouse-Attentat zeigen immer deutlicher den Einfluss, den diese bereits in Europa hat. Dževad Galijašević, ein Experte des südosteuropäischen Teams zur Terrorbekämpfung, erläutert nun die Rolle des internationalen Terrornetzwerks Al-Kaida, insbesondere in Bosnien: Dieses soll den Attentäter für die Schießerei bewaffnet haben.

 

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Der bosnische Islam ist von der Al-Quaida durchsetzt.
Foto: Semberac / wikimedia / (CC BY-SA 3.0)

Laut Galijašević haben sich in Bosnien-Herzegowina Mitglieder der Al-Kaida fest in der Struktur des Landes verankert. Der Führer der dortigen islamischen Gemeinschaft, Mustafa Ceric, bemüht sich, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Radikalisierung der jungen Bosnier zu lenken, die sich im offenen Konflikt mit Serbien sehen – mitunter allerdings vergeblich.

Diese Entwicklung wird vermutlich von der Al-Kaida verursacht, die bereits 1992 in Bosnien aktiv wurde, um ihre muslimischen Brüder zu unterstützen. Auch der israelische Geheimdienst, der die Verbreitung des islamischen Extremismus mit Argusaugen überwacht, hat vor zwei Jahren erkannt, dass die Organisation ihre Zentren von Nordafrika in den Balkan verlegt.

Zweifel an selbstradikalisierten Einzeltätern

"Dieser Terrorismus kennt keine Einzelgänger oder Einzeltäter. Jeder, der die wahnsinnigen Anschläge solcher Extremisten so erklären möchte, ist mit schuld am Tod jedes unschuldigen Opfers, das unglücklicherweise den Weg der Mörder und Terroristen kreuzte", so Galijašević. Nichts könne ihn davon überzeugen, dass der Täter selbständig nach einem Morgen des Nachdenkens auf die Idee kommen könnte, dass es ein guter Tag wäre, um auf jüdische Passanten zu schießen, um palästinensische Kinder zu rächen. "Diese Tat wurde vorbereitet."

Laut Galijašević gibt es Hinweise darauf, dass der Attentäter unzählige Waffen aus Bosnien besaß, die er am Ende auch dazu benutzte, seine Opfer zu ermorden. Dies lasse darauf schließen, dass das Al-Kaida-Netzwerk bereits stark genug sei, die Sicherheit Europas zu gefährden. Viele sogennante "Einzeltäter" seien Teil eines großen Systems, das langsam außer Kontrolle gerate und zu einem globalen Sicherheitsrisiko wird.

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