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31. März 2012 / 11:33 Uhr

Frankreich reagiert: Razzia und Einreiseverbote gegen Islamisten

Frankreich reagiert auf die Anschläge des islamistischen Terroristen Mohamed Merah. 19 mutmaßlich gewaltbereite Islamisten wurden in einer groß angelegten Razzia festgenommen. Indessen verhängte Frankreich auch Einreiseverbote gegen vier radikale Prediger. In Österreich hingegen genießen salafistische Extremisten weiterhin maximale Bewegungsfreiheit.

Kalaschnikow

Kalaschnikow

Bei den Islamisten wurden auch Kalaschnikow-Gewehre sichergestellt.
Foto: CPL JOEL A. CHAVERRI, USMC / Wikimedia

Bei der Polizeirazzia am Freitag ging den Behörden auch der Anführer der Islamistengruppe Forsane Alizza (deutsch: Reiter des Stolzes), Mohammed Achamlane, ins Netz. Bei ihm sollen drei Kalaschnikows, eine Pistole und eine Handgranate gefunden worden sein, wie es aus Polizeikreisen hieß. Die Organisation, der auch die Merah-Brüder angehört haben sollen, wurde zwar im Jänner behördlich verboten, soll sich aber über das Internet sofort neu organisiert haben.

Vier islamische Prediger dürfen nicht nach Frankreich

Indessen hat Frankreich auch vier islamischen Geistlichen die Einreise verweigert, die an einer Konferenz islamischer Organisationen in Le Bourget teilnehmen wollten. Betroffen sind die beiden saudischen Kleriker Ayed Bin Abdallah al-Qarni und Abdallah, der Ägypter Safwat al-Hijazi und der früheren Mufti von Jerusalem Akrama Sabri. Außenminister Alain Juppé und Verteidigungsminister Claude Gueant begründeten die Einreiseverweigerung mit dem „Aufruf zu Hass und Gewalt“. den sie den vier Klerikern vorwerfen, wie die Zeitschrift Zenith berichtet. Ebenso hatte Präsident Nicolas Sarkozy vor kurzem den Mentor der ägyptischen Muslimbruderschaft, Scheich Yusuf al-Qaradawi, zur unerwünschten Person in Frankreich erklärt.

Susanne Winter

Susanne Winter

Susanne Winter ist empört, dass die Innenministerin nicht auf die
salafistische Gefahr reagiert und Hassprediger weiter einreisen dürfen.
Foto: Marcel Seeman

In Österreich genießen Hassprediger indessen weiterhin volle Reisefreiheit, wie heute erneut die islamkritische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Winter beklagte. Winter spielt damit auf die Auftritte des deutschen Hasspredigers Pierre Vogel vor kurzem in Graz und Linz an. „Das Innenministerium unter Johanna Mikl-Leitner lässt die deutschen Hassprediger ungehindert propagieren. Damit wird letztendlich die Saat für Terrorismuserfolgreich ausgebracht“, so Winter, die in einer Presseaussendung auch über die Verstrickungen des Toulouse-Attentäters Merah in die salafistische Szene in Deutschland und Bosnien informierte.

Merah hörte deutschen Hassprediger in Bosnien

So soll Merah im vergangenen Monat einen Vortrag des Braunschweiger Hasspredigers Muhamed Seyfudin Ciftci in der Stadt Zavidovici besucht haben. Ciftci, auch Abu Anes genannt, war bis Ende März 2011 Vorsitzender des vom deutschen Verfassungsschutz beobachteten Salafisten-Vereins "Einladung zum Paradies e.V." in Mönchengladbach, dem auch andere prominente Hassprediger wie der ehemalige Profi-Boxer und Islam-Konvertit Pierre Vogel angehörten. Der ehemalige Sozialarbeiter im bosnischen Kriegsgebiet hält die Steinigung als Strafe für Ehebruch gerechtfertigt und steht außerdem in Verdacht, mit seiner salafistischen Islamschule in Braunschweig einen Islam zu lehren, der Terrorismus fördere. Unzensuriert.at hatte auch bereits über Hinweise berichtet, wonach Mohamed Merah seine Anschläge mit Waffen aus bosnischen Al-Kaida-Kreisen begangen haben soll.

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