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12. Mai 2012 / 20:54 Uhr

Kroatische Staatsspitze verhöhnt Opfer des Bleiburg-Massakers

Seit der Befreiung vom Kommunismus gedachte das offizielle Kroatien der Massaker, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von kommunistischen Partisanen an Kroaten verübt wurden. In Bleiburg, dem Zentrum der damaligen Massaker, wurde zu diesem Zweck eine würdige Gedenkstätte eingerichtet, an der mittlerweile traditionell rund um den Jahrestag am 15. Mai unter Beteiligung von Regierungsmitgliedern eine Gedenkfeier abgehalten wird.

gedenkstätte

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Jährlich versammeln sich tausende Kroaten zum
Gedenken an das Bleiburg Massaker
Foto: pigpanter / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Die seit Dezember 2011 im Amt befindliche Mitte-Links-Koalition hat darunter jedoch einen jähen Schlussstrich gezogen und glänzte bei der Gedenkfeier am heutigen Samstag mit Abwesenheit. Das neue Parlamentspräsidium beschloss, das jährliche Gedenken in Bleiburg dieses Jahr letztmalig mit einem finanziellen Beitrag in der Höhe von 500.000 Kuna (rund 67.000 Euro) zu unterstützen. Der Ehrenschutz über das "Happening", wie der kroatische Staatspräsident Ivo Josipović die Gedenkfeier respektlos bezeichnet, wurde schon heuer nicht mehr übernommen. Dessen ungeachtet namen an der heutigen Veranstaltung rund 8000 Menschen teil.

Tausende von den Kommunisten ermordet

Beim Bleiburger Massaker und den darauf folgenden Ereignissen handelt es sich um einen von Tito-Partisanen verübten Massenmord an Zivilisten und Kriegsgefangenen. Kroatische Kampfverbände waren im Mai 1945 vor den kommunistischen Truppen Jugoslawiens nach Österreich geflüchtet, um sich dort den Briten zu ergeben. Diese lieferten die Kriegsgefangenen jedoch an die jugoslawische Volksarmee aus. Was darauf folgte, ging in Kroatien als die "Tragödie von Bleiburg" in die Geschichtsbücher ein. Alleine während zweier Wochen bis zu ihrem Abzug aus Kärnten am 21. Mai 1945 sollen von Tito-Partisanen rund 1000 Menschen ermordet worden sein. Bis heute werden in Kärnten bisher unbekannte Massengräber, aber auch Einzelgräber entdeckt.

Der Kärntner Historiker Florian Rulitz spricht von insgesamt 250.000 Menschen, die vor den Kommunisten nach Kärnten flüchteten, darunter Kroaten, Slowenen, Serben, Russen sowie Soldaten der deutschen Wehrmacht. 200.000 von ihnen wurden an die jugoslawischen Volksarmee ausgeliefert. Tausende Soldaten, aber auch Zivilisten wurden daraufhin ermordet oder kamen bei langen Gefangenenmärschen, von den Kroaten als "Kreuzweg" bezeichnet, ums Leben. Unzählige wehrlose Menschen wurden von den kommunistischen Tito-Partisanen erschossen und verscharrt. Nur wenige überlebten. 

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