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11. Mai 2012 / 11:57 Uhr

Deutschland bereitet sich auf Griechenlands Euro-Austritt vor

Zunehmender Realismus zeichnet sich in der deutschen Innenpolitik zum Thema Griechenland und dessen Verbleib in der Eurozone ab. In den letzten Monaten gehörte die BRD, an der Spitze Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble, zu jenen in Europa, die ohne Wenn und Aber für den Verbleib der Griechen im Euro eingetreten ist. Damit scheint nun Schluss zu sein. Wolfgang Schäuble, einer der Architekten der Eurohilfe, die bereits 260 Milliarden Euro in Richtung Athen geschaufelt hat, macht eine Kehrtwendung. Aktuell kann sich der deutsche Finanzminister auch einen Austritt der Griechen aus der Eurozone vorstellen. So hält Schäuble die Währungsgemeinschaft für stark genug, um einen Rauswurf Athens aus dem Euro zu verkraften.

CSU-Minister Söder für Griechenrauswurf

Akropolis

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Griechen raus aus dem Euro ist für Deutschland nun eine Alternative
Foto: Peter van der Sluijs / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Einen Schritt weiter geht Schäubles Münchner Amtskollege Markus Söder. Der bayrische CSU-Finanzminister droht Athen offen mit Zahlungsstopp und Rauswurf, wenn nicht rasch Reformen umgesetzt werden. Für Söder ist ein Ausscheiden der Griechen aus der Eurozone überhaupt die beste Lösung. So sei ein kontrollierter Austritt die einzige realpolitische Möglichkeit, die Eurozone in den Griff zu bekommen. Söder sprach sich vor allem gegen eine politischen Rabatt für die Instabilität der Griechen angesichts der aktuellen Schwierigkeiten bei der Regierungsbildung aus.

Ifo-Studie sagt „Griechen raus!“

Eine vom bayrischen Finanzministerium in Auftrag gegebene Studie stützt Söders Standpunkt. Das Münchner Ifo-Institut hat in einer Expertise festgehalten, dass ein Austritt der Griechen zwar eine organisatorische Herausforderung darstelle, aber trotzdem eine Alternative sei. Mitautor Kai Carstens hält organisatorisch einen Austritt der Griechen aus der Währungsgemeinschaft für verkraftbar. Athen könne außerhalb des Euro mit eigener Währung viel schneller wieder wettbewerbsfähig werden, als in der Eurozone.  

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