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18. Juni 2012 / 09:42 Uhr

Beschmierten orthodoxe Juden Yad Vashem?

An der israelischen Holocaust-Gedenkstädte Yad Vashem sind vor einer Woche extrem antizionistische Schmierereien entdeckt worden. Darin wird den Zionisten vorgeworfen, dass sie den Holocaust unterstützt hätten, weil ohne diesen die Gründung Israels angeblich nicht möglich gewesen wäre. Die Täter hinterließen zehn Slogans in hebräischer Sprache:

„Danke Hitler für die wunderbare Schoah, die du für uns bereitet hast, nur dank dir haben wir einen Staat von der UNO bekommen.“ Dieser Slogan war unterzeichnet mit „Globale zynische Mafia“. Vermutlich handelt es sich bei "zynisch" um einen Schreibfehler und es ist "zionistisch" gemeint, was in diesem Kontext mehr Sinn ergeben würde. Andere Parolen lauteten: „Wenn Hitler nicht existiert hätte, hätten sie ihn erfunden.“ „Die zionistischen Führer wollten die Schoah“. „Der Krieg des Zionismus ist nicht der Krieg des jüdischen Volkes“. „Zionisten verfolgen! Ihr habt Hitler im Namen des jüdischen Volkes den Krieg erklärt! Ihr habt die Schoah gebracht“. „Juden, erwacht, das böse Regime beschützt uns nicht, es gefährdet uns nur“.

Orthodoxe Juden als Täter verdächtigt

Der Direktor von Yad Vashem, Avner Schalev, hat keine Zweifel daran, dass die Täter antizionistische orthodoxe Juden seien. Er hofft, die Täter mit Hilfe des Materials der Videoüberwachung zu finden, das der Polizei übergeben wurde. Auch der Direktor des israelischen Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, spricht von klassischem antizionistischem Gedankengut, wie es in Teilen des orthodoxen Judentums anzutreffen sei. Diese Juden lehnen den Zionismus und den Staat Israel ab, weil sie meinen, ihr Volk dürfe erst nach Ankunft des Messias ins Heilige Land zurückkehren. Ihre Überzeugung hindert sie allerdings nicht daran, selbst in Israel zu leben. Verschwörungstheorien, die eine Beteiligung der Zionisten am Holocaust behaupten, sind seit Jahren in diesen Kreisen verbreitet. Zionistischen Führern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges wird vorgeworfen, den osteuropäischen Juden absichtlich nicht geholfen zu haben, um der Welt die Notwendigkeit eines Judenstaates zu demonstrieren.

Der israelische Rabbi Aharon Leib Steinman, Vertreter einer litauischen Talmudschule, sagte erst im April dieses Jahres in einem Zeitungsinterview, dass die Zionisten eine Mitschuld am Holocaust trügen, weil sie Hitler provoziert hätten. Für Geschichtsrevisionismus dieser Art bekannt ist auch die Sekte Neturei Karta, die regelmäßig gegen die Existenz Israels demonstriert. Ihre Vertreter pflegen Kontakte zu arabischen Machthabern und nahmen sogar an der Holocaust-Konferenz 2006 in Teheran teil. Sektenführer Jisrael Meir Hirsch bestritt im aktuellen Fall zwar, dass seine Organisation etwas damit zu tun habe, behauptete in diesem Zusammenhang aber erneut, dass die Beteiligung der Zionisten am Holocaust allgemein bekannt sei.

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