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14. Juli 2012 / 14:36 Uhr

Mailand: Pfarrer verwehrt Zigeunern Zutritt

"Zutritt für Zigeuner wegen wiederholter Diebstähle verboten". Das steht auf einem Schild, das Pater Alberto Sacco (76) vor kurzem am Eingang zu seiner Pfarrei in San Silvestro, einem Vorort von Mailand, angebracht hat. Die Kirche selbst steht Zigeunern noch offen, um dort zu beten, doch der Zugang zu allen anderen Gebäuden der Pfarrei ist ihnen von nun an verwehrt, berichtet das französische Nachrichtenportal Novopress.

Es gibt zahlreiche Zigeuner in der Region, die in wilden (amtlich nicht genehmigten) Lagern leben. Seit über einem Jahr ist der Radweg auf der Straße vor der Kirche ihr Lieblingsziel, wo sie sich an Passanten und Radfahrer heranmachen und diese berauben. Die Carabinieri haben sich Ende Februar endlich entschlossen einzugreifen: Vier Zigeuner wurden verhaftet.

Altkleidercontainer wurden geplündert

Die Zigeuner verlagerten daraufhin ihre Aktivitäten auf die andere Seite der Straße, was natürlich zu Lasten der dort liegenden Häuser und Geschäfte ging, aber auch die Pfarrei in Mitleidenschaft zog. Mehrfach wurden Autos demoliert und ausgeraubt. Ferner kamen die Zigeuner regelmäßig zum Ausplündern der Altkleidercontainer, welche die Pfarrei betreut, wobei sie mitnahmen, was ihnen gefiel und alles andere wahllos auf dem Boden verstreuten. "Manchmal", so erzählt der Priester, "trugen sie ganze Säcke mit Kleidung davon, die wir gewöhnlich am Samstag verteilten. Doch in diesen Fällen haben wir immer ein Auge zugedrückt."

Rucksäcke von Kindern gestohlen

Als die Zigeuner mit Übergriffen auf die Kinder der Pfarrei begannen, war dies der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Mitte Juni kamen zwei Zigeunerinnen in den Hof der Pfarrei und stahlen zwei Rucksäcke von Kindern. Erwachsene der Pfarrei, die sie mit ihrer Beute weglaufen sahen, verfolgten sie und konnten ihnen die Rucksäcke wieder abnehmen, die im Übrigen lediglich Schulbücher enthielten. Auf Wunsch des Pfarrers wurde keine Anzeige gegen die Diebinnen gemacht, doch mit dem Zwischenfall war auch seine Geduld zu Ende und er beschloss, das besagte Schild anzubringen. "Ich muss mich um die Kinder und Jugendlichen, die mir anvertraut sind, kümmern und sie und ihr Hab und Gut schützen", rechtfertigte er sein Unterfangen.

Medien reagierten mit Hohn gegen Pfarrer

Der Fall sorgte in der örtlichen Presse für einiges Aufsehen. Es gab sogar Journalisten, die dem Pfarrer eine Lektion im Christentum erteilten und schrieben: "Die gastfreundliche Aufnahme von Fremden auch nichteuropäischer Herkunft ist eines der grundlegenden Prinzipien der christlichen Religion." Man beschuldigte ihn ferner, er habe das Evangelium vergessen, da ja Christus bekanntlich zwischen zwei Dieben gekreuzigt wurde, und zitierte höhnisch: "Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein." Der Schreiberling dieser Zeilen hatte natürlich übersehen, dass diese Worte nicht an beide Diebe gerichtet waren, sondern nur an den auf der rechten Seite, der Reue gezeigt hatte.

Jedenfalls wissen die jungen Mitglieder der Pfarrei die Entscheidung ihres Pfarrers sehr zu schätzen. Dennoch bleibt es für sie außerhalb der Pfarrei nach wie vor gefährlich, wo die Zigeunerbanden auf der Straße warten, um sie um Geld anzubetteln oder um ihre Mobiltelefone "auszuborgen".

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