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23. Juli 2012 / 10:29 Uhr

Anarchisten-Internationale trifft sich im August in der Schweiz

Besondere Gäste darf heuer der Ort St. Imier in der französischen Schweiz erwarten. Von 8. bis 12. August findet dort eine Tagung der Anarchisten-Internationale statt. Bisher tagten die Anarchisten alljährlich in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin. Heuer wich man allerdings in die Schweiz aus. Das Organisationskomitee erwartet nicht weniger als 3.000 Teilnehmer. Dies dürfte auch für die Schweizer Sicherheitsbehörden eine Herausforderung sein. Die Anarchisten geben sich nämlich keineswegs nur friedlich und wollen bei ihrer Tagung auch den „militanten Anarchismus“ propagieren.

Welttreffen des Anarchismus als Jubiläum gefeiert

Von den Organisatoren ist dieses „Welttreffen des Anarchismus" im kommenden August eigentlich als Jubiläum der ersten anti-autoritären Internationalen des Jahres 1872 gedacht. An diese Tradition wollen die Anarchisten aktuell anknüpfen. Ihre Analyse: „Die Zeit hat in keiner Weise die Unterdrückung der Schwächsten durch die Mächtigen gemildert. Das Treffen wird diverse Wege des Widerstands in ihren verschiedenen Formen aufzeigen.“ Die Internationalen Anarchisten wollen Bilanz ziehen und für die Zukunft planen:

Das internationale Treffen im August 2012 wird die Möglichkeit bieten, eine Bilanz aus der Geschichte der anarchistischen Bewegung zu ziehen – aus ihren Ideen, ihren Verwirklichungen, ihren Hoffnungen, ihren Niederlagen; was heute von ihr bleibt; ihren Kämpfen und diejenigen, die sie mit anderen teilt: Antimilitarismus, Antirassismus, Antisexismus, Selbstverwaltung, décroissace („Wachstumsrücknahme"), Bildung, Feminismus, Internationalismus, Gewaltlosigkeit etc.

Militanter Anarchismus wird propagiert

In ihrer vorbereitenden Grundsatzerklärung lassen die Internationalen Anarchisten keinen Zweifel über ihre radikale politische und militante Richtung, die sie verfolgen möchten:

Der soziale Anarchismus verfolgt politisch und strategisch gesehen die Politik der direkten Aktion, folglich der Selbstorganisation, der Emanzipation, des radikal demokratischen Aufbaus (was im doppelten Sinne verstanden werden muss: einerseits als Aufbau von Gegenmacht außerhalb des Staates aber auch gegen diesen gerichtet und andererseits als Übereinstimmung zwischen Mitteln und Zweck des Kampfes), wodurch die heutigen Kämpfe und Organisationen die Basis für eine militante, konkrete und kritische Utopie bilden, die jener Gesellschaftsform entspricht, die wir aufbauen wollen.

Im Zentrum der militanten Bestrebungen des sozialen Anarchismus liegen der strategische Aufbau einer allgemeinen Emanzipationsbewegung, die Koordinierung der Kämpfe, die Entwicklung einer Gegenmacht angesichts dieses Systems der Ausbeutung und Herrschaft, um mittels der föderierten Kämpfe einen revolutionären Wandel herbeizuführen, der nur das Ergebnis einer freien und bewussten Vereinbarung der beteiligten Individuen und sozialen Bewegungen sein kann – denn diese haben die Macht, unsere Gesellschaft radikal zu verändern, zu emanzipieren.

Anarchisten geben sich als Hundefeinde

Während die Internationalen Anarchisten sich ansonsten als "libertäre" Emanzipationsbewegung generieren, erweisen sie sich beim Thema Tiere als ausgesprochene Hundefeinde. Denn im Aufruf zum anarchistischen "Welttreffen" ist zu lesen:

Beachten : …"No dog, no master"… Die Anwesenheit von Vierbeinern ist nicht erwünscht und wird auf dem Campingplatz, während den Konzerten, Workshops und Konferenzen in keinem Fall akzeptiert. Wir haben nichts gegen Tiere, sind aber der Meinung, dass sich deren Anwesenheit nur schwer mit einer Veranstaltung wie dem Internationalen Treffen vereinbaren lässt.

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