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14. Juli 2012 / 22:34 Uhr

Deutschlands hektischer Kampf gegen das Beschneidungsverbot

Die deutsche Regierung ist hektisch bemüht, das Urteil des Kölner Landgerichts gegen eine religiös motivierte Beschneidung nicht zum Präzedenzfall für ein allgemeines Beschneidungsverbot werden zu lassen. Laut ihrem Sprecher Steffen Seibert strebt die Regierung nun schnell einen „Rechtsfrieden“ für Muslime und Juden in Deutschland an. "Verantwortungsvoll durchgeführte Beschneidungen" müssten weiterhin straffrei möglich sein.

Auch die dem Kölner Urteil zugrunde liegende Beschneidung soll laut Gutachter nach allen Regeln der Kunst und damit wohl im Sinne des Regierungssprechers „verantwortungsvoll“ durchgeführt worden sein. Trotzdem kam es zu erheblichen Komplikationen, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) nun berichtet. Der betroffene Bub soll nach der Beschneidung zehn Tage in Spitalsbehandlung gewesen sein, wobei er viermal narkotisiert werden musste. Auslöser waren Nachblutungen.

Enormer Druck jüdischer Organisationen

Dass sich die deutsche Bundesregierung wie auch die Opposition im deutschen Bundestag nun für eine rechtliche Regelung einsetzen, die eine medizinisch nicht notwendige Beschneidung von Knaben als Ausdruck der Religionsfreiheit weiter zulassen soll, liegt insbesondere an dem enormen Druck, den jüdische Organisationen seit dem Urteil aufgebaut haben. „Wenn sich der Tenor des Gerichtsurteils bestätigt, würde jüdisches Leben in Deutschland wirklich auf Dauer unmöglich gemacht“, sagte Dieter Graumann, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland. Rabbi Menachem Margolin, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der jüdischen Organisationen in der EU, wurde noch deutlicher:  "Das Kölner Urteil ist empörend, vor allem, da es in einem Land gefällt wurde, in dem es früher schon antisemitische Gesetzgebung gab.“ Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sah umgehend das Ansehen Deutschlands in der Welt in Gefahr.

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