An der englischen Eliteuni Oxford wurden letzte Woche die Kleidervorschriften für Prüfungen und offizielle Anlässe geändert. Die historischen Festuniformen sind nun frei wählbar und nicht mehr geschlechtsspezifisch, um den Ansprüchen transsexueller Studenten gerecht zu werden.
Bereits zuvor war es transsexuellen Studenten möglich gewesen, in der Schuluniform des anderen Geschlechtes zu diesen Anlässen anzutreten. Sie hatten dafür allerdings bei der Universitätsaufsicht um eine Befreiung von der Kleiderordnung ansuchen müssen, wie der Guardian berichtete.
Nun wurde in der Kleiderordnung jeglicher Hinweis auf das Geschlecht entfernt, nachdem die Hochschülerschaft darauf hingewiesen hatte, dass die vorherigen Regeln den Interessen der Transgenderstudenten nicht entsprächen. Die Entscheidung war von der "Lesbischen, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Queergesellschaft" (LGBTQ Soc) der Universität gefordert worden. Der Vorstand der LGBTQ Soc sagte nun gegenüber der Oxford-Studentenzeitung, die neue Regelung würde vielen Studenten das Prüfungserlebnis weniger stressig gestalten: "In Zukunft werden Transgenderstudenten nicht mehr dazu gezwungen sein, zu crossdressen, um zu vermeiden, während ihrer Prüfung von der Aufsicht zur Rede gestellt oder bestraft zu werden." "Cross-Dressing" bedeutet in der "LGBTQ-Szene", Kleidung des anderen Geschlechtes zu tragen.
Auch der Präsident der LGBTQ Soc äußerte sich erfreut über die neue Regelung: "Ich bin der Meinung, dass es hiermit möglich ist, Elemente der Tradition zu bewahren, während man sie uneinschränkend gestaltet für Transstudenten, Genderqueerstudenten oder Studenten, die eine andere Uniform tragen möchten, als von ihnen erwartet wird."
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