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7. August 2012 / 08:47 Uhr

Israels Geheimdiplomatie im Syrien-Konflikt

Israels Position im Syrien-Konflikt war lange Zeit unklar. Einerseits ist Präsident Assad ein erklärter Erzfeind, andererseits garantierte er Richtung Israel eine gewisse Stabilität, die sich im Falle seines Sturzes schnell verflüchtigen könnte. Ginge es etwa nach dem Leiter des Militärrats des Stadtviertels Baba Amr in der Rebellen-Hochburg Homs, würde dieser den Dschihad ausrufen und mit islamischen Kämpfern Israel und andere Staaten angreifen.

Angesichts dieser komplizierten Lage überraschen beim Israel-Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juni aufgezeichnete Gespräche mit der israelischen Führung. Laut der russischen Zeitung Komsomolskaja Prawda, welcher die Aufzeichnungen vorliegen, ist die israelische Regierung nicht am Fortbestand des Assad-Regimes interessiert.

Putin im Gespräch mit Israels Staatsmännern

Am 25. Juni 2012 sollen Premier Benjamin Netanjahu und Außenminister Avigdor Liebermann dem russischen Präsidenten vorgeschlagen haben, Assad beim Rücktritt zu helfen. Dafür könne Putin dessen Nachfolger für Syrien selbst bestimmen, den Israel unterstützen werde, wenn dieser die Beziehungen zum Iran abbreche. Putin gab demnach an, er wisse keinen passenden Nachfolger. Nach Interpretation der regierungsnahen russischen Zeitung wollten die Israelis den russischen Präsidenten testen, ob sich dieser von Assad lossagen könne. Putin betonte, dass sich Russland nicht an Assad klammere oder gar geheime Pläne über die Zukunft Syriens habe. Er fügte hinzu, dass Assad zuletzt ohnehin häufiger in Paris als in Moskau gewesen sei.

Israels Premier Netanyahu soll sich auch unzufrieden über die geplante Lieferung moderner russischer Luftabwehrsysteme an Syrien gezeigt haben. Putin versprach ihm angeblich, die S-300-Systeme nicht an Syrien zu liefern.

Der Technologie-Wettlauf im Nahen Osten

Parallel zur Diplomatie wappnet sich Israel in dem Konflikt auch mit verbesserten Schutzwaffen. Mit Unterstützung des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing und des US-Verteidigungsministeriums wird derzeit das neue Raketenabwehrsystem "Arrow II" errichtet. Es soll im Gegensatz zu seinem Vorgänger noch präziser sein, eine größere Reichweite abdecken und Raketen in großer Höhe zerstören. Unterdessen führte der Iran nach eigenen Angaben erfolgreiche Tests mit der neuesten Generation der Kurzstreckenrakete Fateh-110 durch. Die Fateh-110 der vierten Generation soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna eine Reichweite von 300 Kilometern besitzen.

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