Nachdem Deutschland den Großteil der Griechenlandhilfe stemmen muss, ist nun auch der deutsche Arbeitsmarkt im Zuge Krisenbewältigung gefordert. Deutschland soll offensichtlich auch die Arbeitsmarktprobleme der EU-Südstaaten stemmen. Immer mehr Griechen, Spanier und Italiener drängen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Damit droht auch dort mittelfristig eine angespannte Situation. Eine Studie der deutschen Bundesagentur für Arbeit zeigt nun diese Problematik auf.
Deutschland soll Arbeitsmarktprobleme der EU-Südstaaten stemmen
Durch die Krise in den EU-Südstaaten kommen immer mehr Griechen, Spanier und Italiener als Arbeitskräfte nach Deutschland. Insbesondere arbeitslose Griechen und Spanier haben in den letzten Monaten Deutschland als neues Ziel entdeckt. Die Zahl der Arbeitskräfte aus Griechenland, Spanien, Purtugal und Italien ist seit 2011 um 6,5 Prozent gestiegen. Damit arbeiten aktuell 452.000 Arbeitnehmer aus diesen Staaten in Deutschland. Mit Ende Mai hatten in Deutschland rund 11,5 Prozent mehr Spanier und 9,8 Prozent mehr Griechen als im Vorjahr eine Beschäftigung. Die Gruppe der in Deutschland beschäftigten Portugiesen stieg um 5,9 Prozent, die der Italiener um 4,2 Prozent. Ende Mai 2012 arbeiteten 117.700 Griechen, 46.000 Spanier, 55.600 Portugiesen und 232.800 Italiener in der BRD.
Arbeitslosenzahlen bei EU-Südstaatlern in Deutschland steigen
Das Drängen von EU-Südstaatler auf den deutschen Arbeitsmarkt bringt auch Bewegung in die Arbeitslosenstatistik. Interessant ist, dass die Gruppe der arbeitssuchenden Italiener gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent gesunken ist. Demgegenüber stieg die Zahl der arbeitslosen Spanier in Deutschland seit Juni 2011 um 10,5 Prozent auf rund 8.000. Die als arbeitslos erfasste Gruppe der Griechen verzeichnete eine Steigerung um 4,1 Prozent auf 26.800. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Portugiesen blieb mit 8.500 ungefähr gleich.
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