Gäste im Hütteldorfer Bad in Wien trauten ihren Augen nicht: Da wurde einem Schwarzen mit einer etwas zu langen Badehose das Schwimmen verwehrt, eine Muslimin dagegen durfte in voller Montur ("Burkini") ins Wasser springen. Der Bademeister ließ es zu, um dem Vernehmen nach „keine Schwierigkeiten“ zu bekommen.
Die unglaublichen Szenen spielten sich am Donnerstag, dem 21. Juni, gegen 17.30 Uhr ab. Augenzeugen berichteten, dass es zuvor eine Auseinandersetzung zwischen dem Bademeister und einem Schwarzen gab, weil dieser mit einer längeren Badeshort ins Schwimmbecken wollte. Nach kurzer Zurechtweisung durch den Offiziellen verließ der Mann das Bad. Doch was danach passierte, ist kaum zu fassen: Eine Frau stieg, vollbekleidet und mit Kopfbedeckung, ins Wasser. Der Bademeister sah den Vorfall und forderte die Dame auf, das Schwimmbecken zu verlassen, da dies den Vorschriften widerspreche. Die Frau ließ sich das nicht gefallen, wurde laut und schimpfte auf den Bademeister so lange ein, bis dieser das Schauspiel beendete und wortlos das Weite suchte.
Andere Badegäste, die das Duell beobachteten, stellten den Bademeister allerdings zur Rede, weil sie nicht glauben konnten, dass eine Frau, nur weil sie sich auf Grund ihres Glaubens so kleidet, Vorschriften in Wiener Bädern nicht einhalten müsse. Der Bademeister zeigte zwar Verständnis für die Aufregung unter den anwesenden Badegästen, entschuldigte sich aber damit, dass „wir eh schon Ärger genug mit denen haben“.
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