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16. Juni 2010 / 13:28 Uhr

Arigona am Heiratsmarkt: Die guten Tipps der Gutmenschen

Die Tage von Arigona Zogaj und ihrer Mutter Nurie in Österreich sind gezählt. Nach dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs steht jetzt die Ausweisung in den Kosovo bevor. Während ein Großteil der Bevölkerung nach dem jahrelangen Hickhack beruhigt aufatmet, beugt sich Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) dem heuchlerischen Aufschrei der Asylmafia und ermutigt Arigona nun sogar zur Scheinehe.

Wenige Stunden nach der Erkenntnis des VfGH macht die nach außen als hartgesotten wirkende Ministerin der illegal Eingereisten ein überraschendes Angebot. Die 18-Jährige möge in den kommenden Tagen oder Wochen freiwillig ausreisen, dann könne sie theoretisch schon nach einem Monat, aber auf jeden Fall noch heuer, legal wiedereinreisen. Bei einer Verweigerung der Ausreise samt Fremdenpolizeieinsatz könne Arigona erst nach einer eineinhalbjährigen Sperrfrist wieder ein Visum beantragen, so Fekter.

Möglich ist die legale Wiedereinreise durch ein Schülervisum, ein Antrag als Schlüsselarbeitskraft, eine saisonale Beschäftigung, oder eben eine Heirat mit einem Österreicher. Für ein Schülervisum müsste sie einen Kontostand von 5.200 Euro und einen Gratis-Wohnplatz vorweisen. Dank zahlreicher Berater aus Kirche, NGOs und Linksparteien wird das wohl kein Problem darstellen. Eher schon, dass Arigona als 18-Jährige nur ein Jahr das Schülervisum beanspruchen könnte. Danach müsste sie ein Hochschulvisum beantragen.


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Die zweite Variante: Arigona heiratet einen Österreicher und kann sich dann im Alter von 21 Jahren in Österreich niederlassen. Unwahrscheinlich, dass Arigona plötzlich die große Liebe findet und blitzartig das Institut der Ehe eingeht. Eher wohl kann man sich unter der Verkupplungs-Option eine Scheinehe vorstellen. 2009 wurden 344 solcher Aufenthaltsehen in Österreich verzeichnet. Diese Form der Ehe ohne gemeinsames Familienleben wird dazu benutzt, um sich einen Aufenthaltstitel zu erschleichen oder diesen beizubehalten. „Wie soll der Problematik von Scheinehen glaubwürdig begegnet werden, wenn einem Schulmädchen der indirekte Rat gegeben wird, zu heiraten?“, fragt sich da der oberösterreichische FPÖ-Landesrat Manfred Haimbuchner.

Egal welche Möglichkeit in Frage kommt – bis zum Zeugnistag (Ende Juni) dürfen Arigona und ihre Geschwister Albin und Albona noch in Österreich bleiben. Die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck gewährt der Kosovarenfamilie noch eine Frist, „bis die Familie ihre persönlichen Dinge geregelt hat“. Bis dahin werden Pfarrer Friedl und die Rechtsberater sicherlich ein passendes Rückreise-Konzept ausgearbeitet haben.

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