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Der Ton zwischen den USA und China rund um die Gebietansprüche im südchinesischen Meer wird zunehmend rauer.

6. Juni 2016 / 12:30 Uhr

Rhetorik aus dem kalten Krieg: Streit um südchinesisches Meer zwischen China und USA eskaliert

Seit geraumer Zeit herrscht zwischen den beiden militärischen und wirtschaftlichen Großmächten China und USA ein rauer diplomatischer Ton. Grund dafür sind weiträumige Gebietsansprüche Chinas im südchinesischen Meer, sowie die politische Einmischung der USA in den innerasiatischen Konflikt. Dabei warnen die USA und ihr Verbündeter Japan die Chinesen immer wieder vor einer militärischen Okkupation herrenloser Inseln in dem Gebiet.

USA setzen auf Politik aus kaltem Krieg

US-Außenminister John Kerry und Verteidigungsminister Ashton Carter warnten China am Rande des "Shangri-La-Dialogs", einer asiatischen Sicherheitskonferenz, vor „provozierenden und destabilisierenden Handlungen“. Auch ein militärisches Eingreifen in der Region würden die Amerikaner nicht mehr ausschließen. China wiederum warf den USA eine Kriegsrhetorik wie aus den Zeiten des kalten Krieges vor. Der chinesische Vertreter Admiral Sun Jianguo erwiederte, China habe "keine Angst vor Ärger", wolle aber auch keinen Verursachen.

Hintergrund sind von China künstlich aufegeschüttete Inseln im südchinesischen Meer, um Gebietsansprüche in dem rohstoffreichen Gebiet zu untermauern. Auch die wichtigsten Öltransportrouten Asiens führen durch das Meer. Eine vollständige Kontrolle durch China ist den USA seit langem ein Dorn im Auge. Mittlerweile reklamieren sieben Anrainerstaaten (China, Japan, Südkorea, Vietnam, Phillipinen, Brunei und Malaysia) Ansprüche auf Teile des Gebiets.

Neuer Brennpunkt Südostasien?

Nach den Dauerkrisenherden im Nahen und Mittleren Osten, sowie in Nordafrika (Libyen, Algerien, Ägypten) und den neuaufflamenden Konflikten in Südamerika (Venezuela, Brasilien), scheint Südostasien einer neuer Konfliktherd der Zukunft zu werden. Mittlerweile haben die Phillipinen das internationale Schiedsgericht in Den Haag zur Lösung des Territorialstreits hinzugezogen. China werde das Urteil jedoch nicht anerkennen, da die Schiedsstelle nicht über Territorialstreitigkeiten entscheiden könne. Im Endeffekt kann das Schiedsgericht nur entscheiden, ob es sich bei manchen von China beanspruchten Landformationen um Inseln oder nur Felsen handelt. Je nachdem könnten dann Meereszonen der jeweiligen Staaten ausgeweitet werden.

China könnte jedenfalls bald seine Gebietsansprüche durch die Deklaration einer Luftverteidigungszone weiter untermauern. Dies wird sicherlich Reaktionen von den Anrainerstaaten die mit den USA verbündet hervorrufen.

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