Die überwiegend peinliche Diskussion über das Po-Grapschen und seine allfällige strafrechtliche Ahndung treibt immer buntere Blüten. Nun ist auch Unzensuriert.at ins Visier der Sexismus-Wächter geraten. Mit einem “frauenfeindlichen Cartoon” sind wir, wie die Zeitung Heute schreibt, in die Sexismus-Debatte “geplatzt”. Dabei dürften wir hellseherische Fähigkeiten bewiesen haben, brach doch die Debatte erst fast ein Monat nach der Veröffentlichung unseres Cartoons aus. Heute ist rechtschaffen empört und beschreibt das Skandalöse:
In einem Cartoon begrapscht ein Mann eine halbnackte Blondine. Genüsslich lässt sie es über sich ergehen.
Ganz abgesehen davon, dass es in dem Comic nicht um das Betatschen von Frauen, sondern um diverse frauenfeindliche Besonderheiten des Islam geht: In der Zeichnung sind ein Mann und eine Frau zu sehen, die beide ganz offensichtlich Vergnügen an ihren gegenseitigen Berührungen empfinden. Soll das nun auch verboten werden? Ist Sex generell des Teufels? Jeder Anbahnungsversuch dazu ein Gesetzesverstoß? Wollen uns die Medien im Verein mit feministischen Linkspolitikern ein neues Zeitalter der Prüderie verordnen?
Filme bald ohne Küsse und Berührungen jeder Art?
Und wo findet das seine Grenzen? In Comics dürfen also, wie wir aus der Zeitung Heute lernen, keinen zueinander hingezogenen Menschen unterschiedlichen Geschlechts mehr dargestellt werden. Gilt das nun auch für Film und Fernsehen? Keine Kussszenen mehr, Hollywood müsste künftig ohne Leidenschaft auskommen.
Bemerkenswert ist auch, dass der Sexismus-Vorwurf sich offensichtlich auf heterosexuelle Männer beschränkt. Wenn Schwule und Lesben einander bei diversen Paraden oder beim Life-Ball an die primären oder sekundären Geschlechtsmerkmale fassen, ist dies ein Ausdruck von Weltoffenheit, Buntheit und Diversität, der selbstverständlich von Medien gerne anschaulich präsentiert wird.
Aber unser Comic, der geht natürlich gar nicht.
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