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Julius Malema

Julius Malema legt seine Finger regelmäßig in offene Wunden des Landes. Diesmal ging er aber zu weit.

7. August 2023 / 10:43 Uhr

Politiker singt vor 100.000 Menschen im Fußballstadion „töte den Farmer“

Zum zehnten Jahrestag seiner Partei „Echonomic Freedom Fighters“ (EFF) drehte der Vorsitzende, Julius Malema, völlig durch: Vor 100.000 Menschen im Fußballstadion Nasrec in Johannesburg stimmte Malema am Samstag, 29. Juli, ein bei der Schwarzen Bevölkerung in Südafrika bekanntes Protestlied aus der Zeit der Apartheid an, das die Zeilen „Schieße, um zu töten, töte den Buren, töte den Farmer“ enthält. Darüber berichtete auch die Zeitung Times Live.

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Drittstärkste Kraft in Südafrika

Die EFF ist mit knapp elf Prozent der Stimmen bei der letzten Wahl drittstärkste Kraft in Südafrika geworden und legt ihre Finger regelmäßig in offene Wunden des Landes. So fordert Malema etwa die entschädigungslose Enteignung von Land, Banken und Bergwerken. Vor Gericht musste sich der Polit-Rebell wiederholt für seine Äußerungen gegen die weiße Minderheit verantworten.

Keine Volksverhetzung

Malema wird nach diesem rassistischen Eklat wohl straffrei ausgehen. Denn 2022 urteilte Südafrikas „Gerichtshof für Gleichstellung“, dass es sich bei „Kill the Boer“ nicht um Volksverhetzung handele. Nun betonte EFF-Sprecher Sinawo Tambo, es sei ein „Befreiungslied, um an die Geschichte von Südafrikas Kampf gegen Kolonialismus und Apartheid zu erinnern“.

Wer Ermordung eines Teil der Gesellschaft fordert, ist nicht normal

Scharfe Kritik am Song „Kill the Boer“ kommt vom Oppositionsführer der zweitgrößten Partei des Landes, der Democratic Alliance (DA). John Steenhuisen sagte:

Ein Parlamentsabgeordneter, der die Ermordung eines gesamten Teils der Gesellschaft fordert, ist doch nicht normal. Wir werden Julius Malemas Faschismus frontal entgegentreten.

“Du laberst Scheiße”

Auch Multimillionär Elon Musk, dessen Familie aus Südafrika stammt, meldete sich zu Wort, nachdem die Hassbotschaft Malemas in den sozialen Netzwerken verbreitet worden war. Im Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, warf Musk Julius Malema vor, einen „Genozid an Weißen“ zu planen. Musk forderte den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa auf, Stellung zu den Gesängen der EFF zu nehmen. Das tat Ramaphosa bisher nicht – aber Malema antwortete Musk weniger später auf X. „O bolela masepa“, schrieb der EFF-Parteichef, was so viel wie „Du laberst Scheiße“ bedeutet.

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