Die Firma LG hat einen Fernseher auf den Markt gebracht, der den voranschreitenden Methoden des Überwachungsstaates und deren Unterstützern in die Hände spielt. Ein britischer Blogger erkannte nun in einem Selbstversuch, dass das TV-Gerät private Datei-Namen aus externen Festplatten auf firmeneigene Server von LG überträgt – und das ohne explizite Zustimmung des Benutzers. Vorraussetzung dafür ist natürlich das der Fernseher mit dem Internet verbunden ist. LG sammelt diese Daten angeblich “nur” für die personenbezogene Werbung, die man am Gerät einstellen kann. Der Käufer des Gerätes kann diese Option aber auch durch ein Abschalten der personalisierten Werbung nicht umgehen und ist somit der Sammelwut von LG schutzlos ausgeliefert.
LG sieht keinen Handlungsbedarf
Nachdem der Blogger eine E-Mail an die Firma schrieb, auf die Datenschutzbedenken aufmerksam machte und eine Stellungnahme dazu verlangte, verwies LG lediglich auf die Geschäftsbedingungen. Wenn Kunden einen Fernseher kaufen bzw. eine App oder ein Programm auf dem Handy oder dem Laptop installieren, verstecken sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Absätze zur Speicherung und Verwendung privater Daten. Indem die Surfgewohnheiten, Suchanfragen oder auch die “Gefällt mir”-Angaben bei Facebook ausgelesen werden, sammelt LG Daten, die an Firmen weitergegeben werden, um dem Kunden “personalisierte Werbung” bieten zu können.
Falls Sie ein LG-Gerät besitzen und nicht möchten, dass alle ihre privaten Daten an Zweit- oder Drittfirmen übermittelt werden, können sie auf der Homepage des Bloggers nachlesen, welche Webseiten in den Router-Einstellungen gesperrt werden können. Damit können die meisten Spähversuche unterbunden werden.
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