Der Chefanalyst der Erste Bank, Friedrich Mostböck (Foto unten), war heute zu Gast im Standard-Chat und gab sich dabei eine bemerkenswerte Blöße. Auf die Frage, ob ein Währungskorb aus Dollar, Euro, Yen und Renmimbi mit fixen Wechselkursen angesichts der Krise sinnvoll wäre, wies er den Chatpartner oberlehrerhaft darauf hin, er habe die chinesische Währung vergessen.
Der Renmimbi ist, wie auch Wikipedia bestätigt, die offizielle Währung der Volksrepublik China, während die ebenfalls gebräuchliche Bezeichnung Yuan nicht mehr bedeutet als "Zahlungsmittel", wie dieser Artikel der "Welt" erklärt.
Zugegeben: Für einen beliebigen Zocker im Sold einer der vielen staatlich aufgefangenen Banken mag der Unterschied bedeutungslos sein. Einem Chefvolkswirt sollte man etwas mehr Allgemeinwissen jedoch zumuten können.
Belanglose Antworten wie diese durchziehen das gesamte Chat-Protokoll. Herr Mostböck ist – kurz gesagt – überzeugt, dass alles grob richtig läuft und der Euro immer das Non plus Ultra bleiben wird. Er fühlt sich wohl in seinem interessanten Job als Chefvolkswirt und ist stolz, dass er mit einem Report seiner Bank sogar die Stimmung von Ratingagenturen und Nobelpreisträgern gedreht hat. Glaubt er.
Für Sorgen einfacher Menschen hat Mostböck wenig übrig. Auf die Frage, was auf österreichische Häuslbauer mit dem Euro-Kurs zum Schweizer Franken noch zukommen werde – in einem, in zehn oder in 20 Jahren – fällt ihm nichts Besseres ein als die Gegenfrage "Was meinen Sie mit bis zu 20 Jahren?". Wie man sich vertrauensvolle Beratung durch die Bank eben vorstellt.
(Foto auf der Startseite: © Erste Bank)
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