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10. Juni 2010 / 13:20 Uhr

Der Begriff “Migrant” und die Fußball-WM

Mit den Bezeichnungen für Menschen fremdländischer Abstammung ist das so eine Sache. „Ausländer“ ist aufgrund erfolgter Masseneinbürgerung längst obsolet. „Zuwanderer“ stellt den Nigerianer auf dieselbe Stufe wie den Tiroler. „Einwanderer“ ist eine subtile Propaganda für den Nonsens vom „Einwanderungsland Österreich“. Der „Migrant“, der schlichte „Wanderer“, ist hingegen neutral und schließt auch eine Rückkehr in die Heimat nicht aus. Eine Meldung des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zur morgen beginnenden Fußball-WM zeigt allerdings, dass man sogar mit diesem Begriff gehörig Unfug treiben kann…

Florent Malouda - FrankreichDer ÖIF hat sich alle 736 Spieler der 32 WM-Teilnehmer genau angesehen und verkündet der Öffentlichkeit: „Algerien ist Migrations-Weltmeister!“ Und zwar mit einem Migrantenanteil von 73,91 %. Wie kommt es dazu? Bei den 23 Algeriern hat lediglich ein Spieler einen kongolesischen Vater (Rais M Bolhi) und einer einen europäischen Vornamen (Carl Medjani), ansonsten ist alles „typisch“ algerisch. Aber 17 Spieler sind in Frankreich geboren und haben somit einen Migrationshintergrund“.

Frankreich (im Bild Florent Malouda) liegt mit 17,39 % an zehnter Stelle, obwohl nur 10 der 23 Kaderspieler weiß sind und die wenigsten einen französischen Familiennamen haben. Übrigens: Der bekannteste unter diesen, Franck Ribéry, konvertierte 2002, als er seine algerische Frau heiratete, zum Islam und gab sich die Vornamen Bilal Yusuf Mohamed. Das teilweise sehr dunkle englische Team rangiert überhaupt am Ende – mit 0,00 % Migranten!

Foto: John Dobson

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