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14. Juni 2010 / 14:47 Uhr

AUA-Flohmarkt: Preise wie beim Diskonter

Darf’s ein rotes Plastikhäferl um 20 Cent sein? Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) braucht dringend Geld. Im ersten Quartal wurde ein Verlust von 64,7 Mio. Euro eingeflogen. Allein mit Personalabbau und Gehaltsverzicht könne die defizitäre Fluglinie nicht saniert werden, heißt es aus der Unternehmenszentrale am Wiener Flughafen. Deshalb verscherbelte man jetzt in traditioneller Manier Inventar am Flohmarkt.

FlugzeugsitzeIm ehemaligen AUA-Hauptgebäude in Wien-Oberlaa wurde bis vor kurzem Allerlei rund um das Flugzeug angeboten. Neben den obligaten Flugzeugsitzen ab 120 Euro konnten Interessenten ganze Teeküchen oder Schulungsräume zu günstigsten Preisen erwerben. Wer schon immer in den Genuss eines Porzellanservices aus der Business Class kommen wollte, kam ebenfalls nicht zu kurz. Die Besucher des Flohmarktes wurden während ihrer Einkaufstour sogar verköstigt. Die Firma „Airport Imbiss Service“ sorgte sich um das leibliche Wohlergehen der Gäste. Wer beim Schleuderabverkauf diesmal nicht dabei sein konnte, darf sich auf den nächsten Termin Anfang September freuen.

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Allzu viel Gewinn für die finanziell marode Airline dürfte jedoch nicht abgefallen sein. Immer noch gibt es heftige Konflikte zwischen der AUA und dem Flughafen Wien um zusätzliche Sanierungsbeiträge. Die Rede ist von 12 bis 15 Millionen Euro pro Jahr, die die AUA von ihrem „Systempartner“ will. Der Flughafen profitiere immerhin vom zweistelligen Passagierwachstum das dieses Jahr angestrebt werde, heißt es. Schon jetzt hat die Lufthansa-Gruppe, zu der die AUA gehört, einen Marktanteil von 70 Prozent am Wiener Flughafen. Darüber hinaus sei die Leistung des Airports für das viele Geld nur unterdurchschnittlich. Wegen des Skylink-Debakels müsse man veraltete Infrastruktur in Anspruch nehmen, das Gepäckförderband schwächle bei starker Belastung und der Hangar der Austrian Technik stand wegen des kaputten Daches unter Wasser, so die Vorwürfe. Bekommt die AUA kein Geld, will sie künftig keine neuen Langstrecken mehr fliegen.

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