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17. Juni 2010 / 09:37 Uhr

Lehrberuf Polizist als Perspektive für Jugendliche

Die Personalentwicklung bei der Polizei ist dramatisch. Einer Studie aus dem Bundeskanzleramt zufolge werden bis 2020 bis zu 10.000 aller derzeit im aktiven Dienst befindlichen Polizistinnen und Polizisten in Pension gehen, was ungefähr 35% des derzeit aktiven Personalstandes bei der Exekutive entspricht. Dazu kommt, dass bei der Polizei das Durchschnittsalter rund 42 Jahre beträgt.

Werner Herbert - Nationalratsabgeordneter - FPÖGastkommentar von Werner Herbert

Obwohl hier dringende korrigierende Personalsteuerungsmaßnahmen notwendig wären, ist die Bundesregierung bis dato in dieser wichtigen sicherheitspolitischen Angelegenheit absolut säumig geblieben. So decken die im Regierungsprogramm vorgesehenen Ausbildungsplätze für die Exekutive (1000 pro Jahr) nicht einmal den pensionsbedingten Abgang bis zum Jahr 2013 ab. Das bedeutet, dass bei einer Beibehaltung der derzeitigen restriktiven Aufnahmepolitik ab dem Jahr 2013 Österreich ein sicherheitspolizeilicher Kollaps droht.

Aus diesem Grund wird von der FPÖ das Ausbildungskonzept „Polizeipraktikant“ für die Sicherstellung der zukünftig erforderlichen personellen Ressourcen vorgeschlagen – ein Modell für Polizeischüler, das es bereits in den Jahren 1974 – 1985 bei der Bundespolizeidirektion Wien gab.

Polizeipraktikanten sollen durch eine mehrjährige Ausbildung in der Sicherheitsakademie in den Beruf „Polizeibeamter“ vergleichbar mit einer Lehre hineinwachsen. So besteht für Jugendliche nach Absolvierung der Pflichtschulzeit die Möglichkeit des Berufseinstieges mit einer 3-jährigen Ausbildung und abschließender Prüfung.

Beginnend ab Herbst 2010 könnten daher zusätzliche 1000 Polizistinnen und Polizisten ausgebildet werden, die so den bevorstehenden Pensionsabgang der kommenden Jahre kompensieren und das drohende personalpolitische Sicherheitsproblem verhindern könnten.

Die erhobenen Kosten von rund 500.000 Euro jährlich könnten aus dem Topf der Lehrlingsförderung kommen. Denn die (Wieder-)Einführung dieses damals sehr erfolgreichen Ausbildungsmodells würde nicht nur langfristig den erforderliche Personalbedarf sicherstellen – es böte auch eine Möglichkeit, wichtige Impulse gegen die überaus hohe Jugendarbeitslosigkeit und den Lehrstellenmangel zu setzen. 

Werner Herbert ist Nationalratsabgeordneter und FPÖ-Bereichssprecher für den Öffentlichen Dienst.

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