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24. Juni 2010 / 16:56 Uhr

Polizeibegleitung für neue Nacht-U-Bahnen

Anfang September soll der Nachtbetrieb der Wiener U-Bahnen an den Wochenenden starten – von Anfang an sollen Polizisten die neuen Nacht-U-Bahnen begleiten. Ein Polizist und ein Angestellter der Verkehrsbetriebe sollen die Sicherheit garantieren, dazu werden nur neue durchgehend begehbare Garnituren im Nachtbetrieb eingesetzt.

U-Bahnen als Paradies für Kleinkriminelle und Drogendealer

U-Bahn WienNaturgemäß sind U-Bahnen ideale Orte für Kleinkriminelle wie Taschendiebe. Es fällt sehr leicht, in den Menschenmengen zu Stoßzeiten unterzutauchen und den Tatort schnell und anonym zu verlassen.

Besonders stark genutzt werden U-Bahnen und U-Bahnstationen von Drogendealern, um ihren Geschäften nachzugehen – traurige Berühmtheit erlangte in dieser Hinsicht die Station Karlsplatz. Wie aus einem Bericht des Innenministeriums hervorgeht, entwickelten sich Drogendelikte inzwischen zu einem ernsthaften Problem in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Drogenhandel, der mittlerweile jederzeit in allen U-Bahnen betrieben wird, ist dabei fest in der Hand westafrikanischer Banden.

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Aber auch Raubüberfälle in U-Bahnen mehren sich, inzwischen schon am helllichten Tag, wie der Fall eines 31jährigen Wieners vor knapp einem Monat verdeutlicht, der in einer U3-Station von zwei Bewaffneten überfallen und beraubt wurde. Neben Geld haben es die Täter meist auch auf Mobiltelefone, insbesondere die beliebten i-Phones abgesehen.

Schwerpunktaktion der Polizei

Bereits seit Herbst 2009 versucht die Wiener Polizei, die ausufernde Kriminalität in den U-Bahnen durch Schwerpunktaktionen einzudämmen. Von insgesamt 462 Anzeigen innerhalb der ersten drei Monate entfiel der Großteil – 400 Anzeigen – auf Drogendelikte. Dass die fast ausschließlich afrikanischen Dealer sich dabei immer brutaler gegen ihre Festnahme zur Wehr setzen, bestätigte ein Zivilfahnder der Wiener Zeitung.

Polizeibegleitung als Wahlkampfmanöver?

Die Feststellung des Innenministeriums, dass die Entwicklung seit 1998 zunehmend schlimmer werde, beweist, dass das Problem nicht neu ist. Während die FPÖ bereits seit 2005 eine eigene U-Bahnpolizei fordert, hält Bürgermeister Häupl dem entgegen, dass sich nur zwei Prozent der U-Bahnbenutzer nicht sicher, 45 Prozent aber sehr sicher fühlen würden. Die Polizisten in der Nacht-U-Bahn seien laut Häupl demnach eher dem „subjektiven Sicherheitsgefühl“ der Bevölkerung geschuldet. Auffällig ist die Maßnahme angesichts der bevorstehenden Wahlen in Wien, bei der Sicherheit eines der dominanten Themen im Wahlkampf sein wird. Immerhin sind die Probleme in den Wiener öffentlichen Verkehrsmitteln seit langem bekannt.

Foto: Wikimedia / My Friend

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