Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Foto: Bild:

5. Juli 2010 / 13:53 Uhr

Kinder als Karriere-Blockade

Der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Karenzzeit erweist sich in den meisten Fällen als schwierig. Obwohl die Arbeitgeber nach außen hin Familienfreundlichkeit anpreisen, hört sich diese beim Wiedereinstiegsgespräch schnell wieder auf. Der Spiegel hat zehn solcher Fälle dokumentiert, in denen Frauen nach ihrer Elterzeit einen beruflichen Horrortrip erlebten.

Heidi K. arbeitet als Projektmanagerin in Berlin. Nach ihrer zweijährigen Elternzeit wollte sie wieder 30 Stunden arbeiten, verteilt auf vier Tage pro Woche. Doch ihr Vorgesetzter legte ihr nach sechs Monaten Karenz trotz Kündigungs- und Entlassungsschutz bereits einen neuen Job nahe. Schließlich wurde ihr eine Position in Hamburg angeboten, die allerdings mit einem Wohnortwechsel verbunden wäre. Frau K. bewarb sich deshalb bei anderen Unternehmen, die jedoch an einer Teilzeitanstellung kein Interesse zeigten. Nun kehrt sie an ihren alten Arbeitsplatz zurück, wo sie unerwünscht ist.

So wie ihr geht es vielen Frauen. Dabei würde eine familienfreundliche Personalpolitik entscheidende Vorteile im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte bieten. Eine Studie des deutsche familienministeriums zeigt, dass solche Betriebe ein motivierteres Personal haben und mehr Bewerbungen erhalten. Arbeitende Mütter sind im Job sogar erfolgreicher als kinderlose Frauen.

Die Familiengründung ist allerdings auch vom Bildungsfaktor abhängig. Je höher der Bildungsgrad und der Verdienst, desto mehr dezimiert sich die Zahl der potenziellen Mütter. Man plant die eigene Karriere, realisiert sein Träume und schafft sich ein Eigenheim. Auf der anderen Seite sind die weniger gebildeten Schichten von einem wahren Babyboom betroffen. Ungeachtet der materiellen Sicherheit steht das Kinderkriegen im Vordergrund. Zuwandererfamilien sind hier das Musterbeispiel.

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

28.

Mrz

10:59 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Wenn Sie dieses Youtube-Video sehen möchten, müssen Sie die externen YouTube-cookies akzeptieren.

YouTube Datenschutzerklärung

Share via
Copy link