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13. Juli 2010 / 12:25 Uhr

Willkommen im (Rauch-)Verbotsstaat!

Das Volk(?) in unserem schönen Nachbarland Bayern hat entschieden: In allen Gaststätten, Vereinshäusern, Clubs oder Festzelten, also überall wo Menschen außerhalb ihrer vier Wände zusammenkommen, darf ausnahmslos in Innenräumen überhaupt nicht mehr geraucht werden. 61% der Bayern haben sich dafür ausgesprochen, jubeln manche Medien, man redet schon von einem „überwältigenden Sieg der Nichtraucher“.

Kommentar von Unzensurix

Doch schauen wir genauer. Von 9,4 Millionen Wahlberechtigten haben gerade einmal 37,7 % ihre Stimme beim Volksentscheid abgegeben, also haben sich nur knapp 23% der Wahlberechtigten für das totale Rauchverbot ausgesprochen. Diese 23% der Bayern zwingen nun den restlichen 77% ihre Forderungen auf, die sie unter dem Mäntelchen des Nichtraucherschutzes verbergen. Jedoch, wer wird jetzt geschützt?

Bislang hat es in Bayern ein strenges Gesetz gegeben, wo man in höchstens 15% der Lokale unter strengsten Auflagen unter Berücksichtigung des Jugendschutzes entweder in geschlossenen Nebenräumen oder in getränke-orientierten Kleinstlokalen rauchen durfte. Der Rest der Gastronomie ist ohnehin schon rauchfrei geworden. Nun aber werden solche Lokalitäten, die der Wiener als Beisl oder Tschocherl kennt, aber auch die für die soziale Kommunikation wichtigen kleinen Dorfwirtshäuser Raucher nicht mehr hineinlassen dürfen.

„Gesundheit geht vor“, meinen Frankenberger und seine ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) und bestimmen damit, was andere zu tun haben.

Aber, wenn man keinen Lärm erträgt, muss man doch nicht auf ein Rockkonzert gehen, und wer keinen Sport mag, soll doch sicher nicht in ein Fußballstadion gezwungen werden. Natürlich hat es auch in Bayern überall dort, wo Menschen hingehen müssen – Krankenhäuser, Amtsstuben, Eisenbahnen etc – bislang ein strikte Rauchverbot gegeben. Doch was stört einen Nichtraucher daran, einen Raucher in einem Raucherlokal zu wissen? Er wird nie gezwungen werden, dort hinein zu gehen.

Aber wahrscheinlich geht es im Grunde genommen nicht mehr um Nichtraucherschutz. Dieses Wort ist ein herrlicher Etikettenschwindel. Es geht darum, anderen Menschen seine eigene Meinung aufzuzwingen. Der Raucher ist nicht nur für Frankenberger, sondern schauen wir nur innerhalb unserer eigenen Landesgrenzen, einfach ein asoziales Individuum, das aus der Gesellschaft segregiert werden muss. Für diesen Zweck sind alle Mittel, wie Panik- und Angstmache, recht.

Irreführend ist von der ÖDP kolportiert worden, dass bei einen „Nein“, das Rauchen wieder überall gestattet sein würde, und die Vertreter des „Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) e. V.“ sind als willfährige Handlanger der Tabakindustrie verunglimpft worden. Dabei ist es ihnen in Wahrheit nur darum gegangen, das geltende strenge Gesetz beizubehalten.

Mit dem Ergebnis in Bayern wird nun die Entscheidungsfreiheit des einzelnen Bürgers und der Gastwirte gänzlich untergraben. Die wenigen Ausnahmen, die das bisher geltende Gesetz ermöglicht hat, sind absolut nicht mehr möglich. Nicht nur Fachleute prognostizieren ein immenses Wirtesterben. Die gesamte traditionelle Freizeitgesellschaft steht in Gefahr, nicht nur in Bayern, einem ungeheuren Wandel gegenüber zu stehen. Der Mensch soll wohl nicht mehr in der Wirtsstube mit anderen Menschen „konspirativ“ zusammenkommen, sondern die Abende brav vor dem Fernseher oder Computer zu Hause verbringen, denn dort ist er durch die elektronischen Medien herrlich steuerbar. Wenn er dann in seinem Heim vor den Kindern raucht, ist das nur halb so schlimm, denn was dort geschieht, interessiert Frankenberger & Co. nicht so sehr.

Wenn wir glauben, in Österreich könne das unmittelbar nicht geschehen, weil ja gerade erst eine neue gesetzliche Regelung in Kraft getreten ist, befinden wir uns auf einem ordentlichen Holzweg. Eine Grünpolitikerin, ein Krebspatient und diverse Rauchersheriffs schaufeln schon an den Gräbern für unsere Wirtshauskultur.

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