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15. Juli 2010 / 16:33 Uhr

FPÖ mit Plädoyer für die allgemeine Wehrpflicht

In den letzten Tagen wurde viel darüber diskutiert, und die dazu geäußerten Meinungen gehen auseinander. Die Frage "Wehrpflicht oder Berufsheer?" entwickelt sich zum politischen Sommerthema. Heute nahm der FPÖ-Wehrsprecher Peter Fichtenbauer dazu Stellung. Er sprach sich dabei im Gegensatz zum BZÖ und zu den Grünen gegen ein Berufsheer und für den Erhalt des Bundesheers in der Form aus, wie es derzeit in Österreich besteht. Dabei sparte er jedoch nicht mit Kritik am System, einige Punkte müssten verändert und verbessert werden.

Peter Fichtenbauer - Wehrsprecher - FPÖÜber das Thema Berufsheer sei es alleine aus kostentechnischer Sicht mühselig zu diskutieren, die Kosten für ein Berufs- oder Freiwilligenheer liegen laut Fichtenbauer annähernd beim Dreifachen der jetzigen Ausgaben für das Bundesheer. Dieser Umstand sei „offenkundig, wird aber immer wieder beiseite geschoben.“

Zum Streitpunkt, eine Volksbefragung durchzuführen, meine der FPÖ-Wehrsprecher, dass die Bevölkerung parallel zur Frage, ob sie ein Berufsheer bevorzuge, auch die Frage, ob sie dafür bereit wäre, mehr zu zahlen, beantworten müsste. Fichtenbauer hob auch das Problem anderer Länder hervor, in denen ein Berufsheer existiert, es aber einfach zu wenige Freiwillige gibt, Österreich erginge es hierbei sicher auch nicht anders.

Bürger in Staatsaufgaben einzubinden sei „ein staatspolitisches Anliegen“ und dazu gehöre eben auch die militärische Ausbildung. Fichtenbauer stellte aber auch klar, dass es ganz auf die Art und Weise dieser Ausbildung ankomme, und daran „muss gearbeitet werden.". Der FPÖ-Wehrsprecher räumte ein, dass ein gewisser Frustrationseffekt für die Wehrpflichtigen bestehe und man den Grundwehrdienern eine „sinnvolle, sinnstiftende Aufgabenstellung im Heer zur Verfügung stellen“ müsse. Derzeit werden rund 60 Prozent aller Wehrpflichtigen als Systemerhalter verwendet, dazu zählen etwa Kraftfahrer, Wache, Schreiber oder Küchengehilfen. Es müsse daher radikal eine „Attraktivierung des Heeres“ betrieben werden, so Fichtenbauer. Er würde sich wünschen, dass die Akzeptanz des Bundesheeres nach Beendigung des Dienstes größer ist als vor dem Antritt, derzeit sei das aber umgekehrt.

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Der freiheitliche Wehrsprecher kann sich dafür auch angenehmere Arbeitszeiten vorstellen, das Wochenende sollte „lang und schön“ sein. Fichtenbauer denkt dabei an ein Dienstschluss Freitag zu Mittag und Dienstantritt am Montagmittag.

Den Vorwurf, das österreichische Bundesheer sei nicht professionell, lässt Fichtenbauer nicht gelten. „Jeder Einsatz unseres Heeres ist von hoher Qualität, auch international. Sie können sich da auch in Brüssel erkundigen, wo auch immer österreichische Soldaten im Ausland sind, sind sie erstklassig“. 

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